- Der FC Thun düpiert Luzern: Der Unterklassige gewinnt im Cup-Achtelfinal mit 4:2 im Penaltyschiessen.
- Nach 120 Minuten hatte es 2:2 gestanden.
- Der FC Luzern verschiesst im Penaltyduell doppelt und verliert auch noch Goalie Marius Müller, der sich in der 54. Minute an der Schulter verletzte.
- Im Viertelfinal kommt es für die Berner Oberländer zum Derby gegen die Young Boys.
Der FC Thun hat die kalte Stockhorn Arena an diesem Dienstagabend mächtig aufgeheizt: Der Challenge-League-Klub liess seine Fans im Cup-Achtelfinal gegen den FC Luzern jubeln. Das heimische Publikum musste mit dem Unterklassigen aber lange zittern.
Held des Spiels für die Berner Oberländer war Mateo Matic im Penaltyschiessen. Der Goalie parierte erst gegen FCL-Elfmetergarant Max Meyer und dann noch gegen Dejan Sorgic. Eigentlich hätte der 27-Jährige gar auch den 3. Schützen, Lorik Emini, überlistet. Doch dieser Penalty wurde vom Unparteiischen fälschlicherweise wiederholt, weil sich Matic angeblich zu früh bewegt habe. Im 2. Anlauf versenkte Emini.
Am Ende war das für die Thuner aber egal: Dimitri Oberlin verwandelte als 5. Schütze zum 4:2 und machte damit alles klar. Im Viertelfinal kommt es zum heiss ersehnten Duell gegen Kantonsrivale und Super-League-Leader YB (1. März/live bei SRF).
FCL mit früher Führung
Begonnen hatte das Spiel eigentlich nach dem Gusto der Luzerner. Schon nach wenigen Minuten zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt: Fabian Rüdlin hatte Sofyan Chader von den Beinen geholt, und FCL-Topskorer Max Meyer verwandelte den klaren Penalty gegen Matic (7.) da noch souverän.
In der Folge versteckte sich Thun gegen den Favoriten nicht und zeigte teilweises gepflegtes Aufbauspiel. Es wurde aber offensichtlich, dass dem Tabellen-7. der Challenge League in der Offensive oftmals die Durchschlagskraft fehlt. Für Torgefahr konnte man gegen die gut stehenden Innerschweizer nur selten sorgen.
Ausgleich per Seitfallzieher
Das änderte sich erst nach der Pause. Luzern blieb mit der Führung im Rücken offensiv zu blass, und nach dem 10. Eckball jubelten die Berner Oberländer tatsächlich über den 1:1-Ausgleich (54.). Sie setzten konsequent nach, und Miguel Castroman versenkte einen Abpraller akrobatisch per Seitfallzieher in den Maschen.
Der FCL bekundete dabei aber auch Pech. Den ersten Abschluss hatte Goalie Marius Müller noch stark abgewehrt, der Führungsspieler verletzte sich dabei jedoch an der Schulter und konnte beim Nachschuss gar nicht mehr ins Spielgeschehen eingreifen. Nach dem Ausgleich musste Müller durch Vaso Vasic ersetzt werden.
In der Folge blieb die grosse Reaktion der Gäste aus. Sie hatten zwar wieder mehr Ballbesitz, aber nicht mehr Chancen. So ging der Unterklassige in der 77. Minute in Führung, als Oberlin – schon wieder nach einem Eckball – zum 2:1 einnickte. Diesmal liess die Antwort der Luzerner jedoch nicht lange auf sich warten. Quasi im Gegenzug glich Chader nach einem langen Ball und ohne ernsthafte Thuner Gegenwehr zum 2:2 aus.
Damit war der Cup-Kampf, der wegen einer Nachhol-Partie in der Super League erst jetzt stattfinden konnte, wieder neu lanciert – inklusive einiger Nickligkeiten. Die Innerschweizer konnten ihre Überlegenheit erst in der Schlussphase der Verlängerung so richtig ausspielen.
Weil Ismajl Beka den Ball aber nicht richtig traf und Matic gegen Ardon Jashari rettete, musste das Penaltyschiessen entscheiden. Bekanntlich rettete Matic seine Thuner auch dort. Der FCL, Cupsieger von 2021, ist letztmals vor 8 Jahren so früh gescheitert.