Zum Inhalt springen
Video
Collet über Karlen und die Verhandlungen mit den Spielern
Aus Sport-Clip vom 10.06.2020.
abspielen. Laufzeit 33 Sekunden.

15 von 27 Verträgen laufen aus Xamax-Klubchef Collet: «Wir dürfen jetzt nicht weinen»

Der Re-Start in der Super League stellt Neuchâtel Xamax vor grosse Probleme. Klubbesitzer Jeff Collet nimmt im Interview Stellung.

Am 19. Juni erfolgt mit der Partie YB-FCZ der Re-Start in der Super League. Einen Tag später geht es für Xamax gleich ans Eingemachte. Der Tabellen-Neunte trifft zuhause auf das punktgleiche Schlusslicht Thun.

Doch mit welcher Equipe nimmt das Team von Coach Joël Magnin die Mission Klassenerhalt in Angriff? Die Verträge von nicht weniger als 15 Spielern laufen am 30. Juni aus. So akut präsentiert sich die Situation bei keinem anderen Verein der Liga. Klubbesitzer Jeff Collet führt deshalb aktuell viele Gespräche. Seit dem Abgang von Sportchef Frédéric Page Ende November kümmert er sich um das Kader. Unterstützt wird er von Chefscout Sébastien Fontbonne.

SRF Sport: Jeff Collet, die Saison wird am 19. Juni fortgesetzt. Haben Sie sich mit der Situation angefreundet?

Jeff Collet: Klar war Xamax dagegen. Aber wir leben in einer Demokratie. Der Entscheid der Klubs war mit 17:2 Stimmen deutlich. Wir werden diesen Entscheid unterstützen.

15 von 27 Spielerverträgen laufen am 30. Juni aus. Wie geht Xamax mit dieser Situation um?

Das ist natürlich sehr schwierig für uns. Wir dürfen aber nicht weinen. Wir wussten schon vorher, dass es kompliziert werden würde mit den Verträgen. Nun haben uns bereits Geoffroy Serey Die und Gaëtan Karlen verlassen. Das ist ein grosses Problem. Wir kämpfen darum, am 19. Juni eine gute Mannschaft am Start zu haben.

Ich weiss nicht, ob es eine gute Idee ist, dass Gaëtan Karlen noch für uns spielt.
Autor: Jeff Collet Besitzer Neuchâtel Xamax

Das Problem werden wohl nicht die ersten 3 Runden sein, sondern erst die Spiele ab dem 1. Juli, nicht?

Es wird auch vorher schwierig sein, jene Spieler zu halten, welche uns verlassen werden. Ich nehme einmal das Beispiel von Karlen. Alle wissen, dass er am 1. Juli geht. Ich bin zwar nicht der Trainer, aber ich bin nicht sicher, ob es eine gute Idee ist, dass er noch für uns aufläuft.

Nuzzolo und Karlen jubeln
Legende: Waren die offensive Lebensversicherung von Xamax in dieser Saison Nuzzolo (Mitte, 8 Tore) und Karlen (rechts, 7 Tore). Keystone

Wie laufen die Gespräche mit jenen Spielern, die noch verlängern könnten?

Mit einigen Spielern verlaufen die Gespräche einfach, mit anderen ganz schwierig. Wir arbeiten aber daran.

Wo liegen konkret die Probleme?

Es gibt Spieler, die Angst haben, sich zu verletzen und am Ende der Saison ohne Vertrag dazustehen. Und es gibt auch Spieler, die bessere Konditionen aushandeln wollen.

Planen Sie nur bis im August oder schon für nächste Saison?

Wir verlängern die Verträge nur bis Ende der Saison und schauen danach weiter.

Raphaël Nuzzolo kann selber bestimmen, ob er nächste Saison noch spielt. Wir wünschen uns das natürlich.
Autor: Jeff Collet

Sie haben Johan Djourou und Xavier Kouassi geholt. Muss man sich einfach auf dem Markt umschauen, wenn die eigenen Leute nicht verlängern wollen?

Das ist ganz schwierig. Denn wir müssen Spieler holen, die fit sind. Das ist nicht ganz einfach, aber wir müssen nach vorne schauen.

Wie sieht die Zukunft des 36-jährigen Raphaël Nuzzolo aus?

Bei ihm ist klar, dass er bis Ende August bei uns bleibt. Danach entscheidet er alleine, ob er weitermachen will. Unser Wunsch wäre natürlich, dass er weitermacht.

Wie gut sind die Beziehungen mit Sion? Das war doch schon ein heftiger Schlagabtausch in den letzten Wochen.

Wir tragen mit Sion keinen Kampf aus. Sie haben sich dazu entschieden, Spieler zu holen, die nicht mehr einsatzfähig sind diese Saison. Aber rechtlich war daran nichts krumm. Wir haben Kouassi und Djourou nicht geholt, weil sie in Sitten waren, sondern weil sie vertragslos waren.

Das Interview führte Dominik Steinmann.

SRF zwei: sportflash, 04.06.2020, 20:00 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel