Die Fülle an Europacup-Plätzen ist in der Super League in dieser Saison nicht zu knapp. Weil die beiden Cupfinalisten YB und Lugano die Meisterschaft in den Top 4 abschliessen werden, kann sich im Sommer auch der Fünftplatzierte auf dem europäischen Parkett versuchen. Das heisst: Die Hälfte der Zehner-Liga darf im Europacup ran.
Hinter Meister YB haben zwei Runden vor Schluss auch Servette und Lugano einen Europacup-Platz auf sicher. Die Genfer schliessen die Meisterschaft im schlechtesten Fall auf Position 3 ab, die Tessiner auf Platz 4.
Wie attraktiv ist Platz 2?
Egal, ob es am Ende Servette oder Lugano sein wird: Das Team auf Rang 2 tritt in der 2. Quali-Runde zur Champions League an. Im Falle einer Niederlage ginge es in der 3. Quali-Runde zur Europa League weiter. Verliert man auch dort, bekäme man in den Playoffs zur Conference League eine letzte Chance auf das europäische Geschäft.
Wie schaut es auf Rang 3 aus? Wenn YB den Cupfinal und damit das Double gewinnt, dann gehen die «Privilegien» des Cupsiegers auf den Drittplatzierten über. Dieser startet in den Playoffs zur Europa League und steht damit im schlechtesten Fall in der Conference-League-Gruppenphase. Aktuell wäre dies Lugano. Sollten sich die Tessiner den Cuptitel holen, dann wären sie auch als Viertplatzierter in den EL-Playoffs am Start.
Zusammengefasst heisst dies: Falls YB am 4. Juni den Cupfinal gewinnt, ist dem Drittplatzierten in der Meisterschaft eine europäische Gruppenphase auf sicher. Der Equipe auf Rang 2 der Super League hingegen nicht.
Das grosse Gedränge im Kampf um Platz 5
Während Luzern (4.) mit 4 Punkten Reserve auf Position 5 die Pole Position auf Rang 4 inne hat, ist dahinter das Gedränge um Platz 5 sehr gross. Basel (43 Punkte), GC (43), St. Gallen (41) und der FCZ (41) kommen noch fürs europäische Geschäft in Frage. Die Teams auf den Rängen 4 und 5 der Super League starten in der 2. Quali-Runde zur Conference League. Ausser Lugano gewinnt den Cup und wird in der Meisterschaft nur Vierter. Dann spielen die Mannschaften auf den Rängen 3 und 5 in der Conference-League-Quali.
Im TV-Spiel geht es um viel
Mit der Partie Grasshoppers – St. Gallen kommt es am Donnerstagabend zu einem Direktduell im Kampf um den Einzug in die Conference-League-Quali. Doch auch im TV-Spiel zwischen Servette und Basel (ab 20:10 Uhr live auf SRF zwei und in der SRF Sport App). Der FCB kann sich nach dem Out im Conference-League-Halbfinal nur noch in der Meisterschaft für Europa qualifizieren. Bei einer Niederlage in Genf wäre die Gefahr gross, dass man am Ende mit leeren Händen dastehen würde.
Servette hat sich die Champions League auf die Fahnen geschrieben. Holen die «Grenats» gegen den FCB mehr Punkte als Lugano im zeitgleichen Spiel gegen YB, dann ist Platz 2 gesichert. So gut war Servette letztmals vor 24 (!) Jahren – damals noch in der NLA – klassiert. Speziell wird die Partie für Trainer Alain Geiger. Für den 62-jährigen Walliser ist es zum Ende seiner fünfjährigen Amtszeit das letzte Heimspiel im Stade de Genève.
Und wo steigt YB nächste Saison im Europacup ein?
YB steigt entweder in der 3. Qualifikationsrunde zur Champions League oder direkt in die Playoffs ein. Dies hängt vom Ausgang der Champions-League-Saison 2022/23 ab. Qualifiziert sich der Sieger in Istanbul über die nationale Meisterschaft direkt für die Gruppenphase der «Königsklasse», kommt YB erst in den Playoffs zum Zug.
Im Klartext heisst dies: Holt Manchester City am 10. Juni den Pokal, muss YB nur noch eine Qualirunde überstehen. Gleiches gilt, wenn Inter triumphiert und in der heimschen Meisterschaft in die Top 4 kommt. Fallen die Mailänder aus den Top 4, müssen die Berner zwei Qualifikationsrunden für die Champions League überstehen.