Von einer ruhigen Winterpause zu sprechen wäre beim FC Basel verfehlt. Nach dem 2:2 gegen GC zum Ende der Hinrunde schien die Entlassung von Trainer Patrick Rahmen beschlossene Sache. Umso mehr, nachdem sich Klubbesitzer David Degen öffentlich kritisch gegenüber seinem Übungsleiter geäussert hatte. Ende Jahr kam es trotzdem anders. Statt der Kündigung erhielt Rahmen eine Vertragsverlängerung und mit Boris Smiljanic und Guillermo Abascal zwei neue Assistenten.
An der Medienkonferenz vor dem Rückrundenstart bestätigte Degen, dass es im Dezember Gespräche mit anderen Trainer-Kandidaten gegeben habe. Auch soll er sich in der Zwischenzeit bei Rahmen entschuldigt haben. «Wir stehen zu 100 Prozent hinter unserem Trainer.»
Abgesagtes Trainingslager und namhafte Abgänge
Auch nach dem Jahreswechsel sorgte der FCB unfreiwillig für Schlagzeilen. Das geplante Trainingslager in Dubai, das schon im Vorfeld für Kritik gesorgt hatte, wurde abgesagt, als sich die Delegation schon am Flughafen in Zürich befand.
Zu guter Letzt blieb es an der Transferfront alles andere als ruhig. Der Abgang von Edon Zhegrova zu Lille füllte zwar die Vereinskasse, geht aber mit beträchtlichem Qualitätsverlust in der Offensive einher. Den wohl mit Abstand grössten Aderlass muss der FCB aber mit dem bevorstehenden Wechsel von Stürmer Arthur Cabral verkraften. Die offensive Lebensversicherung (27 Tore) steht vor dem Absprung zu Fiorentina. Degen bestätigte die Verhandlungen mit dem Klub aus der Serie A, noch stünden aber der Medizincheck und weitere Details aus.
Wird der Wechsel des brasilianischen Stürmers offiziell, wird Rot-Blau reagieren müssen. Denn am ursprünglichen Ziel hat sich beim ehemaligen Branchenprimus nichts geändert: «Ich bin der Meinung, dass unser Ziel der Titel sein muss», so Rahmen. Zeit bleibt den Verantwortlichen aber nicht mehr viel, das internationale Transferfenster schliesst bereits am 31. Januar.
Die Ausgangslage für den ersten Meistertitel seit 5 Jahren könnte so oder so besser sein. Zur Halbzeit liegt der FCB mit 7 Punkten Rückstand auf den Leader FCZ auf Platz 2. Mit nur einem Zähler weniger lauert auf Rang 3 YB. Immerhin kommt den Baslern die Aufgabe für den Auftakt in die Rückrunde auf dem Papier entgegen. Der FCB ist am Sonntag zu Gast bei Schlusslicht Luzern.