Nach dem Abstieg 2020 ist für den FC Thun die Rückkehr in die Super League wieder zum Greifen nah. Die Barrage gegen GC ist für die Berner Oberländer der Lohn für eine starke Saison, die beste seit dem Abstieg. Nur drei Punkte fehlten dem Team von Trainer Mauro Lustrinelli letztlich, um den Wiederaufstieg auf direktem Weg zu bewerkstelligen. Die 76 Zähler hätten in den vergangenen 4 Saisons immer für Platz 1 gereicht. In dieser Spielzeit stand der FC Sion mit 79 Punkten in der Tabelle aber vor den Thunern.
Trotz Klassenunterschied wird Thun das Duell mit dem Super-Ligisten mit dem nötigen Selbstvertrauen angehen können. Nicht weniger als 17 Tore schoss das Team in den letzten 4 Meisterschaftspartien. Zum Vergleich: Gegner GC traf im selben Zeitraum nur drei Mal ins gegnerische Netz.
In diesem Sinn haben wir schon gewonnen.
Trainer Lustrinelli blickt dem Duell entsprechend positiv entgegen. «Ich glaube, wir haben eine sehr tolle Saison gemacht und darum sind wir sehr zuversichtlich.» Sein Team sei im Gegensatz zu jenem von Sion nicht für den Aufstieg zusammengestellt worden. Die Mannschaft habe sich aber unglaublich weiterentwickelt. «In diesem Sinn haben wir schon gewonnen.»
Als Super-Ligist seien sich die Grasshoppers jedoch ein anderes Niveau gewohnt. Die höhere Intensität im Oberhaus komme den Zürchern entgegen, Thuns Vorteil sei derweil das gestärkte Selbstvertrauen. «Das wird ein 50:50-Duell.»
«Tagesform entscheidet»
Für Mittelfeldregisseur Leonardo Bertone wäre der mögliche Aufstieg eine Rückkehr. Der zweifache Meister mit YB war vor zwei Jahren und einem Auslandabenteuer in den USA und Belgien in seinen Heimatkanton zurückgekehrt – nicht ohne Hintergedanken: Ein möglicher Aufstieg in die Super League hätte schon zum Zeitpunkt des Wechsels auf dem Zettel gestanden.
Der 30-Jährige wertet die Barrage-Spiele als Belohnung für eine gelungene Saison. «Das sind wunderschöne Spiele. Spiele, in denen es um etwas geht. Darauf freuen wir uns sehr.» Einen Favorit gebe es in der Barrage nicht, entscheidend sei am Ende die Tagesform.
Der Druck lastet ohnehin auf Seiten der Grasshoppers. Für Thun wäre ein Nicht-Aufstieg hingegen kein Weltuntergang. «Wir müssen nicht aufsteigen, aber es wäre schön», so Lustrinelli.