Es wäre angerichtet gewesen: Mehrere Tausend YB-Anhänger im Letzigrund, eine bewilligte Freinacht in Bern und der anstehende Geburtstag von Trainer Raphael Wicky. Spielverderber GC hatte bekanntlich etwas dagegen. Nach der 1:4-Niederlage gegen die Zürcher muss die gelb-schwarze Meisterfeier noch warten.
Dass YB früher oder später den Titel dingfest macht, steht bei den Beteiligten ausser Frage. Dennoch sass der Frust nach der unisono ausgerufenen «schlechtesten Saisonleistung» tief. «Ich bin überzeugt, dass wir Meister werden, aber wir sind es noch nicht. Heute standen wir total neben den Schuhen», so Trainer Wicky.
Captain Fabian Lustenberger, der selber mit einem Eigentor und einem verschuldeten Penalty einen schwarzen Abend hatte, blickte bereits voraus: «Wir hätten heute den Sack zumachen können, ohne rechts oder links zu schauen. Vielleicht gibt das aber erst recht Motivation für den nächsten Sonntag.»
Daumen drücken für Luzern
Bis dahin könnte die Meisterschaft allerdings schon in trockenen Tüchern sein. Treten folgende Szenarien ein, müsste YB den Titel am Donnerstag auf dem Sofa feiern:
- Lugano gewinnt am Mittwoch gegen St. Gallen nicht.
- Servette gewinnt am Mittwoch gegen den FCZ nicht.
- Luzern verliert am Donnerstag gegen Winterthur.
Viel wahrscheinlicher scheint jedoch das Szenario mit einer Meisterfeier am Sonntag. Wie 2018, als man den ersten Meistertitel nach 32 Jahren Durststrecke perfekt machte, heisst der Gegner im Wankdorf Luzern.
Wieder ein Geburtstagskind
Etwas bessere Wetteraussichten als am nasskalten Dienstag, ein volles Haus und mehr Zeit für eine Meisterparty als nach einem Abendspiel. Klingt nach einem netten Trostpreis für die Pleite gegen GC.
Und wie es der Zufall so will, könnte man in einer allfälligen Meisternacht wieder einen Geburtstagskuchen auftischen. Stürmer Jean-Pierre Nsame, der Meisterschütze von 2018 gegen Luzern, wird am Montag 30 Jahre alt.