Kacper Przybylko ist nicht nur aufgrund seines hierzulande schwierig auszusprechenden Namens noch nicht allen Schweizer Fussballfans ein Begriff. Der polnisch-deutsche Doppelbürger stiess im Februar von Partnerklub Chicago Fire zum FC Lugano, absolvierte in der Rückrunde aber nur gerade drei Kurzeinsätze mit der ersten Mannschaft, wobei ihm immerhin ein Treffer gelang.
Zum Start der neuen Super-League-Saison durfte der 31-Jährige gegen GC etwas mehr als eine halbe Stunde ran. Nach seiner Einwechslung brauchte er indes nicht einmal 2 Minuten, um das wichtige 1:1 zu markieren (Lugano gewann später 2:1). Nachdem Lukas Mai den Ball nach einem Grgic-Eckball an die Latte gesetzt hatte, verwertete Przybylko den Abpraller per Kopf.
Fussball als zweite Wahl
Dass er sich im Zweikampf gegen Pascal Schürpf durchsetzte, ist nicht unbedingt überraschend, wenn man seine Masse (1,92 m) und seine Geschichte kennt. Als Sohn eines Fussballers und einer Leichtathletin versuchte er sein Glück zunächst nämlich wie sein ein Jahr älterer Bruder Mateusz im Hochsprung, bevor er zusammen mit Zwillingsbruder Jacub doch den Weg in den Profifussball einschlug.
In der 2. Bundesliga brachte es der ehemalige polnische Junioren-Internationale für Stammklub Bielefeld, Köln, Greuther Fürth und Kaiserslautern auf ansehnliche 114 Einsätze.
Den Hochsprung überliess Kacper Przybylko Bruder Mateusz, der ebenfalls zu überzeugen wusste. 2018 holte er an der Leichtathletik-EM in Berlin mit übersprungenen 2,35 m und einer persönlichen Bestleistung die Goldmedaille. Ganz so hoch musste Kacper Przybylko gegen GC nicht springen, doch die kommenden Gegner Luganos dürften gewarnt sein.