Im Spiel gegen Winterthur flog der St. Galler Julian von Moos früh vom Platz. Die Szene, die das Blut bei den Beteiligten in Wallung brachte, ereignete sich nach nur 8 Sekunden: Von Moos traf mit seinem ausgestreckten Bein Winterthur-Verteidiger Tobias Schättin.
Die Entscheidung von Schiedsrichter Stefan Horisberger, den 21-jährigen Stürmer nach VAR-Konsultation vom Platz zu stellen, stösst SRF-Experte Benjamin Huggel sauer auf. «Den Gegner zu verletzen, wenn der Ball so in der Luft ist, ist fast nicht möglich. Das gleich mit einer roten Karte zu taxieren, ist extrem hart», sagt er, ohne dabei in Abrede zu stellen, dass Von Moos zu spät gekommen ist und sich Schättin bei der Aktion wehgetan hat.
Allgemein stellt Huggel fest, dass die Spieler aufgrund der konsequenten Regelauslegung, die mit dem VAR möglich ist, einen Nachteil erleiden. «Es ist ein Dilemma, das die Fussballer dazu bringen könnte, anders in die Zweikämpfe zu gehen. Es passiert auch schon, dass sie wegen der Handsregel versuchen, mit den Armen auf dem Rücken die Flanken zu verhindern.»