Für die Abschlussklassierung in der Super League ist der Match vom Samstag im Cornaredo bedeutungslos: Lugano ist ebenso fix Meisterschafts-2., wie Servette den 3. Rang auf sicher hat. Interessant wird die Affiche dennoch, denn es handelt sich um die Hauptprobe für den Cupfinal vom 2. Juni.
Was ist den Coaches Mattia Croci-Torti (Lugano) und René Weiler (Servette) wichtiger? Die besten Spieler auf der Ersatzbank belassen, um sie vor einer möglichen Verletzung zu bewahren? Eine ungewöhnliche Aufstellung wählen, um den Gegner zu verwirren? Oder vielmehr mit dem bestmöglichen Team einen Sieg einfahren, um Selbstvertrauen zu tanken?
Celar: Mit EM-Schub zur Krone?
Stürmer Zan Celar zu schonen, wäre für Croci-Torti jedenfalls eine schlechte Idee. Denn der 25-jährige Slowene, der diese Woche ins provisorische EM-Kader seines Heimatlandes berufen wurde, hat die Chance, Super-League-Torschützenkönig zu werden. Mit 14 Toren führt Celar gemeinsam mit Yverdons Kevin Carlos die Torschützenliste an.
Wer 10 Jahre zurückblättern muss...
Mit Blick auf die Statistik ist jedenfalls eine enge Partie zu erwarten. In den letzten 9 Direktduellen gab es maximal ein Tor Unterschied. Ein Sieg mit mehr als 2 Toren Differenz gab es letztmals vor 28 Partien oder über 10 Jahren (ein 4:1 für Servette, damals noch in der Challenge League). Torschütze für Lugano war übrigens ein gewisser Mattia Bottani.
In dieser Saison ist Lugano noch auf der Suche nach einem Erfolgserlebnis gegen die Romands. 0:1, 2:2 und 1:2 lauteten die Resultate aus Tessiner Sicht. Das letzte Aufeinandertreffen dürfte beiden Teams noch lebhaft in Erinnerung sein: Lugano führte lange 1:0, ehe Anto Grgic vom Platz gestellt wurde und Servette die Partie in den letzten 7 Minuten drehte.
Kritik an Weiler
Für Lugano spricht im Hinblick auf Samstag die Formkurve. Zwar verloren die «Bianconeri» am Montag beim FCZ, davor hatten sie allerdings Meister YB und Winterthur besiegt.
Servette hat nur 2 der letzten 10 Spiele gewonnen. Die welsche Presse wirft Weiler Schönfärberei vor. Die Genfer seien derzeit nicht in der Lage, das Spiel zu gestalten und hätten offensive Ladehemmungen, bemängelt etwa Le Matin. Beim 0:1 gegen YB habe es keinen einzigen Schuss aufs Berner Tor gegeben. Er habe seit der Verletzung von Enzo Crivelli «nur eineinhalb Stürmer» zur Verfügung, rechtfertigt sich Weiler.