Nach 4 sieglosen Spielen – darunter zuletzt 2 Niederlagen im Juni gegen Polen (0:1) und Kolumbien (0:2) – hätte das Testspiel gegen Japan für Deutschland ein (weiterer) erster Schritt auf dem Weg zur Besserung werden sollen. Doch es kam ganz anders. Der EM-Gastgeber verlor vor heimischem Publikum in Wolfsburg gleich mit 1:4 und konnte mit diesem Resultat sogar noch froh sein.
Der Gegner war für die Mannschaft von Hansi Flick ein altbekannter und berüchtigter zugleich: Mit einem 1:2 gegen Japan hatte im November 2022 das Debakel mit dem Vorrunden-Out an der WM in Katar begonnen. Rund 10 Monate später waren die «Samurai Blue» erneut stärker und hätten mit einer besseren Chancenauswertung noch höher gewinnen können.
Deutschland zu fehlerhaft, Japan brutal
Schon nach etwas mehr als 10 Minuten befanden sich die deutschen Fans in Schockstarre: Junya Ito traf zur frühen Führung (11.). Kurz später konnte Leroy Sané zwar ausgleichen (19.), doch die Japaner fanden sofort wieder eine Antwort. Ayase Ueda (22.) hielt im Strafraum den Fuss hin und bezwang Marc-André ter Stegen.
In der Schlussphase wurde das DFB-Team dann noch zweimal für seine defensiven Schwächen bestraft. Nach einem Bock von Robin Gosens, der als letzter Mann den Ball verlor, traf Takuma Asano zum 3:1. In der zweiten Minute der Nachspielzeit erhöhte Ao Tanaka, im Strafraum völlig freistehend, per Kopf. Speziell: Asano und Tanaka stehen bei deutschen Klubs unter Vertrag.
Der seit gut 2 Jahren amtierende Bundestrainer Flick gerät somit noch stärker unter Druck. Seine Bilanz seit der WM ist miserabel: In diesem Jahr gab es in 6 Spielen 4 Niederlagen und zuletzt – erstmals seit 38 Jahren – 3 Pleiten in Folge. Zudem blieb Deutschland erstmals seit 59 Jahren in 4 Heimspielen in Folge sieglos. Am Dienstag erhält der vierfache Weltmeister die nächste Bewährungsprobe, in Dortmund gegen den WM-Finalisten Frankreich.