- Die Schweizer U21-Nati startet in Cluj mit einem wenig überzeugenden 2:1-Sieg gegen Norwegen in die EM in Rumänien und Georgien.
- Dan Ndoye und Kastriot Imeri machen mit ihren Toren die Wende nach dem anfänglichen Rückstand perfekt.
- Im 2. Spiel der Gruppe D bezwingt Frankreich Italien mit 2:1.
- Am Sonntag trifft die Schweiz im 2. Gruppenspiel auf Italien (ab 17:30 Uhr live bei SRF).
Mit grosser Neugier blickte die Fussball-Schweiz auf den 1. Auftritt der U21-Nati an der EURO. Sind die Erwartungen zu hoch? Kann die Schweiz ihr zweifelsohne grosses Potenzial abrufen? Das Duell mit Norwegen, dem vermeintlich schwächsten Gegner in der Gruppenphase, lieferte erste Erkenntnisse – nicht nur positive.
Hauptsache gewonnen, aber ...
Das Wichtigste vorweg: Die Mannschaft von Trainer Patrick Rahmen hat die ersten 3 Punkte im Sack. Wie sie das geschafft hat, ist erstmal nur zweitrangig. In einer Gruppe mit Italien und Frankreich war der Auftaktsieg gegen Norwegen fast schon Pflicht, um im Kampf um die Viertelfinal-Qualifikation im Rennen zu bleiben.
Spielerisch sowie auch taktisch blieb die Schweiz vor einer überschaubaren Kulisse in Cluj einiges schuldig. Die Norweger waren über weite Strecken das bessere Team und stellten die Defensive der U21-Nati fast über die gesamte Spieldauer immer wieder vor Probleme.
Speziell die Flügelstürmer Emil Ceide und Oscar Bobb bereiteten dem Schweizer Abwehrverbund viel Kopfzerbrechen. Ceide war es auch, der die Nordländer in der 19. Minute verdient in Führung brachte. Der 21-Jährige von Sassuolo tanzte gleich mehrere Schweizer Akteure aus, bevor er den Ball an Amir Saipi vorbeischlenzte.
Norwegischer Keeper patzt doppelt
Zugutehalten muss man der U21-Nati, dass sie sich ob dem schwachen Start nicht aus der Ruhe bringen liess und nach Verbesserungsmöglichkeiten suchte. Gute Torchancen vermochte sich die Rahmen-Equipe jedoch nur wenige herauszuspielen. Es waren vielmehr zwei Torhüter-Fehler, welche die Wende ermöglichten:
- 36. Minute: Fabian Rieder gewinnt im Mittelfeld einen Zweikampf und leitet sogleich einen Angriff der Schweiz ein. Über Kastriot Imeri gelangt der Ball zu Dan Ndoye, der von der Seite nach innen zieht und den Abschluss sucht. Obschon sehr zentral, kann der norwegische Schlussmann Mads Christiansen den Schuss nicht parieren.
- 56. Minute: Mit erfolgreichem Pressing zwingt die U21-Nati die Norweger zu einem Fehler im Aufbauspiel. Rieder passt an der Strafraumgrenze auf Imeri, der den Ball aus 20 Metern in die weite Ecke zirkelt. Erneut steht Goalie Christiansen im Schilf.
Auch mit der Führung im Rücken erlangte die Schweiz keine Kontrolle über das Spiel und liess noch einige Chancen zu. Ein 2. Mal musste Saipi im Kasten jedoch nicht hinter sich greifen.
Frankreich bodigt Italien
Am späteren Donnerstagabend durfte sich auch Frankreich über die ersten 3 Punkte freuen. «Les Bleus» bezwangen Italien mit 2:1. Auf den Führungstreffer durch Arnaud Kalimuendo (22.) konnte die «Squadra Azzurra» noch reagieren und in der Person von Pietro Pellegri ausgleichen (36.). Das 2:1 durch Bradley Barcola reichte den Franzosen aber zum Sieg.
So geht's weiter
Nati-Trainer Rahmen hat 3 Tage Zeit, die Mängel im Spiel der Schweizer zu beheben und seine Schützlinge auf das 2. Gruppenspiel vorzubereiten. Am Sonntag bekommt es die SFV-Auswahl ebenfalls in Cluj mit Italien zu tun.
Dann dürfte auch Zeki Amdouni von Beginn weg auflaufen. Der derzeitige Überflieger wurde gegen Norwegen aufgrund der zuletzt hohen Belastung nach einer Stunde eingewechselt.