Die englische Premier League ist die kompetitivste und beste Liga der Welt. Es wird von Jahr zu Jahr schwieriger, Gegenargumente für diese These zu finden. 3 der 4 gemäss dem Uefa-Klubkoeffizienten-Ranking besten Teams kommen von der Insel, angeführt wird diese Liste vom diesjährigen Champions-League-Sieger Manchester City.
Die englische Meisterschaft ist zwar gespickt mit internationalen Topstars wie Erling Haaland oder Mohamed Salah, um nur zwei zu nennen. In fast allen Topteams sind aber auch englische Akteure mit Weltklasse-Format engagiert. Die «Three Lions» verfügen – zusammen mit Frankreich – in den letzten Jahren über den grössten Pool an talentierten Spielern. Und doch steht noch immer nur dieser eine grosse Titel aus dem Jahr 1966 zu Buche, als England – nicht ohne Polemik – den WM-Pokal holte.
Oft auf Zielgeraden gescheitert
Zuletzt war das A-Nationalteam wiederholt nahe dran am durchschlagenden Erfolg. An der WM 2018 blieb England im Halbfinal eher überraschend an Kroatien hängen. 3 Jahre später an der EM scheiterte man im Final im Penaltyschiessen an Italien. Auch an der WM im vergangenen Winter gehörte England zu den Topfavoriten, musste jedoch im Viertelfinal gegen Frankreich die Segel streichen.
Ähnlich sieht das Bild bei der U21-Auswahl aus. Auch bei den Nachwuchsturnieren stellen die Engländer in der jüngeren Vergangenheit auf dem Papier jeweils eine Top-Mannschaft. Doch auch die «Young Lions» vermochten ihr riesiges Potenzial noch nicht in Titel umzumünzen. Die beiden U21-EM-Triumphe der Engländer datieren aus den Jahren 1982 und 1984. Im neuen Jahrhundert stehen bisher zwei Halbfinal-Qualifikationen (2007 und 2017) und ein verlorener Final (2009) zu Buche.
Dass sie noch Turniere gewinnen können, bewiesen die Engländer hingegen auf den Stufen U17 und U20, als sie 2017 in beiden Alterskategorien jeweils den WM-Titel holten.
U21 gegen Spanien favorisiert
Am Samstag soll es nun auch für die U21 mit dem Turniersieg klappen. England ist an der EM in Georgien und Rumänien mehr oder weniger bis in den Final spaziert. 5 Spiele, 5 Siege und 10:0 Tore untermauern die Dominanz der «Young Lions». Auf dem Papier steigen sie als Favorit ins Endspiel gegen Spanien.
Die Iberer bekundeten auf dem Weg in den Final mehr Mühe. Nach einer eher durchzogenen Gruppenphase zwang die Schweiz die Spanier im Viertelfinal in eine Verlängerung. Erst im Halbfinal beim 5:1-Erfolg gegen die Ukraine vermochte der Rekordsieger (5 Titel) erstmals so richtig zu überzeugen. Für Spanien spricht die Erfahrung in Finals. Bei 4 der letzten 6 Austragungen der U21-EM stand «La Rojita» im Endspiel, in 3 dieser Fälle sicherte sie sich den Titel.