Wenn die Schweizer U21 am Dienstag in Armenien den dritten Sieg im dritten Spiel der EM-Quali anstrebt, dürfte auch Franck Surdez wieder auf dem Platz stehen. Der 21-jährige Lockenkopf aus Neuenburg gehört zu den Entdeckungen in Sascha Stauchs neu formiertem Ensemble.
Beim 2:1 gegen Finnland zum Auftakt im September war Surdez an beiden Schweizer Treffern beteiligt. Auch am Freitag überzeugte er auf seiner linken Angriffsseite und verbuchte beim 4:2 gegen Montenegro in Lausanne zwei Assists.
Wechsel zu Lausanne geplatzt
Surdez' Hoch kommt nicht von ungefähr. Unter Uli Forte hat er mit Xamax einen hervorragenden Saisonstart hingelegt. In der Challenge League trifft er in jedem zweiten Spiel (5 Tore in 10 Partien), dazu kommen 3 Torvorlagen.
Es ist auch eine Versöhnung mit seinem Stammklub. Bereits als 19-Jähriger hatte Surdez nämlich in der zweitobersten Schweizer Spielklasse auf sich aufmerksam gemacht. Im Sommer 2022 klopfte dann Lausanne-Sport, das nach dem Abgang von Zeki Amdouni zu Basel Verstärkung brauchte, beim Offensivtalent an. Doch Xamax-Präsident Jean-François Collet stellte sich quer, bezeichnete das Angebot der Waadtländer für das Eigengewächs als «lächerlich» – ganz zum Unverständnis des Spielers, der gerne gewechselt wäre.
Surdez zog für sich die Konsequenzen und rückte freiwillig ins zweite Glied zurück. Er lief wieder für die 2. Mannschaft der Neuenburger in der 1. Liga auf. Erst im Februar dieses Jahres näherten sich die Parteien dann an. Surdez' Vertrag wurde bis 2025 verlängert. Er kam zu Ende der Horrorsaison, die für Xamax fast mit dem Abstieg in die Promotion League geendet hätte, wieder im A-Team zum Einsatz.
In dieser Saison nun ist er nicht nur am Neuenburgersee so richtig aufgeblüht, sondern auch in der höchsten Schweizer Juniorenauswahl.