- Italien zieht dank eines erzitterten 2:1 nach Verlängerung gegen Österreich in den EM-Viertelfinal ein.
- Im Londoner Wembley-Stadion sorgen die eingewechselten Federico Chiesa (95. Minute) und Matteo Pessina (105.) für die Entscheidung zugunsten des Favoriten. Sasa Kalajdzics 1:2 (114.) kommt zu spät.
- Österreich hat Pech, dass ein Treffer von Marko Arnautovic nach VAR-Konsultation wegen Abseits aberkannt wird.
- Im Viertelfinal bekommt es Italien mit Belgien oder Portugal zu tun.
Es dauerte lange, bis Italien seiner Favoritenrolle gerecht wurde. Die «Squadra Azzurra» stand beim Spielstand von 0:0 nach 90 Minuten in der Bringschuld und drehte in der Verlängerung auf. Und wie: Der kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit eingewechselte Federico Chiesa nutzte einen Stellungsfehler in der österreichischen Defensive in der 95. Minute zum 1:0.
Und noch vor Ablauf der ersten Hälfte der Verlängerung doppelte Matteo Pessina nach. Auch ihn hatte Trainer Roberto Mancini als Joker eingewechselt.
Kalajdzic verkürzt noch einmal
Die Entscheidung in einem lange Zeit ausgeglichenen Spiel war damit aber noch nicht gefallen. 6 Minuten vor dem Ende nämlich bediente der «Luzerner» Louis Schaub mit einem Eckball Sasa Kalajdzic, der gekonnt per Hechtkopfball zum 1:2 traf. Zu mehr reichte es Österreich dann aber nicht mehr.
Franco Fodas Mannschaft darf für sich in Anspruch nehmen, einen der Titelanwärter an diesem Turnier bisher am meisten gefordert zu haben. Vor allem in der zweiten Halbzeit hatte «Rot-Weiss-Rot» die Italiener vor Probleme gestellt.
Arnautovic im Pech
Marko Arnautovic freute sich gar für kurze Zeit über das vermeintliche 1:0, nachdem er in der 65. Minute per Kopf via Lattenunterkante getroffen hatte. Doch Schiedsrichter Anthony Taylor aberkannte das Tor nach Konsultation des VAR wegen eines knappen Abseits.
Vor der Pause war der Schweizer Gruppengegner klar dominierend gewesen. Das gefällige Kombinationsspiel mündete aber kaum je in zwingenden Torchancen. Mit zwei Ausnahmen:
- 17. Minute: Nicolo Barella kommt von der Strafraumgrenze frei zum Abschluss, Österreichs Schlussmann Daniel Bachmann pariert mit dem Fuss.
- 32. Minute: Ciro Immobile verpasst seinen 60. Länderspieltreffer denkbar knapp. Sein Distanzschuss streift das Lattenkreuz.
Gianluigi Donnarumma im Tor der Italiener durfte sich nicht nur über einen wichtigen Sieg, sondern auch über einen neuen Weltrekord freuen. Zwar wurde er erstmals seit Oktober 2020 wieder einmal bezwungen, den Rekord von Dino Zoff von 1974 mit 1143 Minuten ohne Gegentor hatte er zu diesem Zeitpunkt aber schon geknackt.
So geht es weiter
Italien trifft im Viertelfinal am 2. Juli in München (21:00 Uhr live auf SRF zwei) entweder auf Belgien oder auf Portugal. Der Gegner wird am Sonntagabend ermittelt.