- Schweden ist dank eines 3:2-Erfolgs gegen Polen als Tabellenerster in den Achtelfinal eingezogen.
- Polen schliesst die Gruppenphase sieglos als Tabellenletzter ab und scheidet aus.
- Im Parallelspiel feiert Spanien mit 5:0 ein Schützenfest gegen die Slowakei und wird Gruppenzweiter.
Nach 2 Minuten hätte Schiedsrichter Michael Oliver (England) das Spiel in St. Petersburg eigentlich abpfeifen können. Da hatte Emil Forsberg die Schweden bereits in Front geschossen. Es war das zweitschnellste Tor überhaupt an einer EM. Und wenn die Schweden einmal führen, dann war es das eigentlich. Bei dieser EM haben die Skandinavier schliesslich das Revival des guten alten «Catenaccio» gefeiert – nicht so in diesem Spiel. Es kam anders und trotzdem haben am Ende die Schweden gejubelt.
Nur einmal zeigte der schwedische Riegel in der ersten Halbzeit Schwächen. Dann aber ordentlich. Robert Lewandowski, Goalgetter und Weltfussballer, setzte aber in der 18. Minute gleich zweimal einen Kopfball an die Latte. Darunter einen Versuch aus weniger als 2 Meter vor dem freien Tor – eine unglaubliche Szene.
Die zweite Halbzeit hingegen bot allerbeste Fussball-Unterhaltung. Polen rannte an, Schweden lauerte auf Konter. Die Einwechslung von Dejan Kulusevski (55. Minute) aber sollte die Skandinavier auf die Siegerstrasse bringen. Gerade vier Minuten war er auf dem Platz, da leitete er den Konter zum 2:0 durch Forsberg ein. Ausgerechnet Kulusevski, der sich vor dem Turnier an einer privaten Veranstaltung eine Covid-Infektion eingehandelt hatte und so in den ersten beiden Spielen nicht einsetzbar war.
Der 21-jährige Juve-Profi war es auch, der tief in der Nachspielzeit (90.+4. Minute) den entscheidenden Pass auf Viktor Claesson spielte, der dann eiskalt zum 3:2 verwandelte.
Dazwischen wankte die bisher so sichere schwedische Abwehr bedenklich. Lewandowski brachte seine Farben kurz nach dem 0:2 mit einem wunderbaren Distanzschuss wieder zurück ins Spiel (61. Minute). Es war der erste Treffer gegen Schweden bei dieser EM überhaupt – und es sollte nicht der einzige bleiben. Denn: In der 84. gelang dem 32-Jährigen gar der Ausgleich. Am Ende reichte es aber nicht mehr. Auch, weil Lewandowski den Ball aus kürzester Distanz nicht über die Linie gebracht hatte.
So geht es weiter
Polen und die Slowakei sind also ausgeschieden. Schweden bestreitet am 29. Juni (21 Uhr) das letzte Achtelfinalspiel in Glasgow gegen die Ukraine. Spanien als Zweiter der Gruppe E trifft am 28. Juni (18 Uhr) in Kopenhagen auf Kroatien. Beide Spiele gibt es live bei SRF zu sehen.