Ausgerechnet Alvaro Morata. Keine Personalie im Team der Spanier hatte während den vergangenen drei Wochen für so viel Gesprächsstoff gesorgt wie der 28-Jährige. Nach den beiden enttäuschenden Unentschieden der «Roja» zum Auftakt der EM wurde der Juve-Stürmer als Chancentod abgestempelt – und auf den Sozialen Medien sogar mit dem Tod bedroht.
Doch Trainer Luis Enrique hielt an Morata fest. Wohl auch, weil dieser beim 1:1 gegen Polen getroffen hatte. Und wohl auch, weil er selbiges im Achtelfinal gegen die Kroaten tat.
Morata sticht als Joker, aber verschiesst vom Punkt
Gegen Italien stand Morata nach fünf Startelf-Einsätzen erstmals nicht von Beginn weg auf dem Platz. Doch der viel kritisierte Spanier stach nach seiner Einwechslung nach gut einer Stunde als Joker.
In der 80. Minute hatte er sich ins Mittelfeld zurückfallen lassen, ehe er nach einem Doppelpass mit dem stark aufspielenden Dani Olmo das angesichts des betriebenen Aufwands der Spanier verdiente 1:1 erzielte. Vieles deutete zu diesem Zeitpunkt auf ein spanisches Happy End hin. Mit Morata in einer glücklichen Hauptrolle.
Doch nachdem bereits Olmo die Nerven versagt hatten, sündigte auch Morata im Penaltyschiessen. Der Juve-Stürmer sah seinen Versuch von Gianluigi Donnarumma pariert – und musste den Italienern nur Sekunden später beim ausgelassenen Jubeln zusehen.
Morata überflügelt Torres
Für Morata dürfte es ein schwacher Trost sein, dass er sich zuvor in die Geschichtsbücher eingetragen hatte. Mit 6 Toren ist er nun Spaniens alleiniger EM-Rekordtorschütze. Bislang hatte er sich die Marke mit Fernando Torres geteilt.
Luis Enrique nahm seinen Stürmer nach dem Fehlschuss im Elfer-Krimi in Schutz. «Alvaro ist bemerkenswert. Er wollte den Penalty schiessen, obwohl er in diesem Wettbewerb schwierige Zeiten durchlebt hat», sagte Spaniens Nationalcoach.
Kleine Randnotiz: Bereits im 3. Gruppenspiel gegen die Slowakei hatte Morata einen Penalty verschossen. Damals blieb sein Fehlschuss in der 12. Minute aber ohne Konsequenzen – Spanien gewann am Ende 5:0.