- Aus der Traum! Das Schweizer Märchen an der EURO 2020 ist nach dem Viertelfinal vorbei.
- Die Schweiz unterliegt Spanien in St. Petersburg mit 1:3 n.P. (1:1 n.V.).
- Im Elfmeterschiessen verlieren die Schweizer die Nerven und verschiessen drei Penaltys.
- Im Halbfinal trifft Spanien auf Italien, das sich im 2. Viertelfinal des Tages gegen Belgien mit 2:1 durchsetzt.
Es fehlte nur wenig für die Fortsetzung des Schweizer Erfolgsmärchens an der Europameisterschaft. Nach langem Kampf über 120 Minuten behielten die favorisierten Spanier im Elfmeterschiessen das bessere Ende für sich.
Dieses startete aus Schweizer Sicht eigentlich gut: Spaniens Captain Sergio Busquets scheiterte am Pfosten und Mario Gavranovic brachte das Team von Vladimir Petkovic in Führung. Doch im Anschluss verschossen Fabian Schär, Manuel Akanji und Ruben Vargas. Gerard Moreno und Mikel Oyarzabal machten es besser und schossen die «Roja» vor 25'000 Zuschauern in den Halbfinal.
Strenger Platzverweis gegen Freuler
Als Schiedsrichter Michael Oliver 9 Minuten nach Xherdan Shaqiris 1:1-Ausgleich in der 68. Minute Remo Freuler wegen eines Tacklings in der eigenen Hälfte eine harte direkte rote Karte gezeigt hatte, drehte die Partie komplett. Spanien drückte mit aller Kraft auf die Entscheidung, doch die Schweizer liefen alle Lücken zu und retteten sich in die Verlängerung.
Dort konnte sich die Schweiz bei Yann Sommer, der mehrmals in extremis rettete, und beim Unvermögen der Spanier bedanken. So vergab etwa Gerard Moreno komplett freistehend in der 92. Minute und auch weitere Chancen der Iberer blieben ungenutzt, weshalb es nach langen 120 Minuten zum Elfmeterschiessen kam, welches die Spanier für sich entscheiden konnten.
Unglückliche 1. Hälfte der Schweizer
Die Schweizer waren äusserst unglücklich in die Partie gestartet und wurden in der 8. Minute kalt geduscht: Nach einem Eckball verpassten zunächst alle den Ball, weshalb dieser zu Jordi Alba gelangte, der direkt aus 20 Metern abzog. Denis Zakaria lenkte den Ball mit dem Fuss an Sommer vorbei ins eigene Tor ab.
Der Ersatz für den gesperrten Granit Xhaka war für das bereits 10. Eigentor bei der EURO verantwortlich. Zuvor hatte es in der EM-Geschichte bei allen vorherigen Turnieren zusammengezählt nur 9 Eigentore gegeben. In der 23. Minute folgte der nächste Rückschlag aus Schweizer Sicht: Breel Embolo verletzte sich bei einem Zweikampf an der Grundlinie mit Pau Torres am Oberschenkel und musste raus. Ruben Vargas ersetzte die Offensivkraft.
Spielerische Vorteile für Spanien
Über die gesamte Spielzeit hinweg und auch schon vor Freulers Platzverweis hatte das Team von Luis Enrique mehr von der Partie. So standen den Spaniern am Ende 27 Abschlüsse (9 für die Schweiz) zu Buche, insgesamt hatte der Weltmeister von 2010 66 Prozent Ballbesitz. Sommer zeigte bei seiner Glanzleistung 10 Paraden und stellte damit einen Turnierrekord auf.
So geht's weiter
Während für die Schweizer Nati am Samstag der Rückflug nach Zürich ansteht, geht es für die Spanier am nächsten Dienstag im Londoner Wembley gegen Italien (ab 21:00 Uhr live auf SRF zwei) weiter.