- Spanien entscheidet den Final an der EURO 2024 im Berliner Olympiastadion gegen England 2:1 für sich und ist Europameister!
- Mikel Oyarzabal schiesst die «Roja» in der 86. Minute zum Titel.
- Mit dem insgesamt 4. EM-Titel sind die Spanier neu alleinige Rekordhalter.
Die Schlussphase im Berliner Olympiastadion war an Spannung kaum zu übertreffen. Im EM-Final stand es 10 Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit 1:1. England, das erst in der 73. Minute ausgeglichen hatte, schien das Momentum auf seiner Seite zu wissen. Doch Spanien strahlte mehr Gefahr aus – und münzte diese in der 86. Minute in den entscheidenden Treffer um.
Der in der 68. Minute eingewechselte Mikel Oyarzabal spielte mit dem Rücken zum Tor Marc Cucurella auf der linken Seite an und rannte anschliessend schnurstracks in Richtung Tor. Der Aussenverteidiger servierte dem Stürmer den Ball mit einem perfekt getimten Pass auf den Fuss. Oyarzabal brauchte nur noch zum umjubelten 2:1 einzuschieben.
Olmo rettet in extremis auf der Linie
Doch die Engländer, die an diesem Turnier wiederholt Stehaufmännchen-Qualitäten bewiesen hatten, steckten die Köpfe nicht in den Sand. In der 90. Minute brannte es im spanischen Strafraum nach einem Eckball noch einmal lichterloh. Zunächst scheiterte Declan Rice mit einem wuchtigen Kopfball an Unai Simon. Den Abpraller köpfelte Marc Guéhi aufs halbleere Tor, wo Dani Olmo auf der Linie in extremis erneut klärte. Der dritte Kopfball innert Sekunden von Rice flog über das Tor.
Wenige Minuten später beendete Schiedsrichter François Letexier die Partie. Spanien kürte sich zum insgesamt 4. Mal zum Europameister. England muss hingegen im EM-Final zum 2. Mal in Folge als Verlierer vom Platz und wartet weiter auf den ersten Titel seit 1966.
Der Triumph ist der verdiente Lohn für ein von A bis Z dominantes Turnier. Mit Spanien kürt sich die Mannschaft zum Europameister, die spielerisch am meisten überzeugte – und dies auch auf der grössten Bühne im Final eindrücklich unter Beweis stellte.
Williams lanciert das Spektakel
Die Partie war nach einer lauen ersten Halbzeit nur 68 Sekunden nach Wiederanpfiff mit einem Paukenschlag so richtig lanciert worden. Die Spanier, die vor dem Seitenwechsel trotz spielerischer Überlegenheit noch keinen Torschuss fabriziert hatten, gingen 1:0 in Führung. Der Treffer war eine Co-Produktion der so sensationellen Flügelzange aus Lamine Yamal und Nico Williams.
Der 17-jährige Yamal kam nach einem Direktzuspiel Dani Carvajals auf der rechten Seite an den Ball, schüttelte vor dem Strafraum Luke Shaw ab und legte quer zum 22-jährigen Williams. Dieser schloss mit dem linken Fuss direkt ab und versenkte den Ball im langen Eck. Es war bereits die 4. Vorlage Yamals an diesem Turnier.
Nach dem 1:0 gewinnt das Spiel an Fahrt
Es wirkte, als ob dieser Final dieses Tor gebraucht hätte. Im Vergleich zur 1. Halbzeit war das Spiel nicht mehr wiederzuerkennen. England war gezwungen, aktiv nach vorne zu spielen und öffnete dadurch Räume für die Spanier, die in der gesamten 2. Halbzeit ohne den wohl angeschlagenen Mittelfeldstrategen Rodri auskommen mussten.
So entwickelte sich nach der Pause ein munterer Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Wirklich zwingend wurden die Teams aber kaum. Für Gareth Southgate scheinbar Grund genug, seinen Captain Harry Kane schon in der 61. Minute für Ollie Watkins auszuwechseln. Nach der Einwechslung Cole Palmers in der 70. Minute trugen die englischen Bemühungen dann Früchte.
Bukayo Saka lief in der 73. Minute über die rechte Seite in den Sechzehner und spielte im Zentrum Jude Bellingham an. Dieser legte sogleich zurück an die Strafraumgrenze, wo Palmer heranbrauste und mit einem Flachschuss ins linke Eck die Engländer in Ekstase versetzte, die allerdings nur 13 Minuten anhielt.