- England gewinnt den Achtelfinal an der EURO 2024 gegen die Slowakei mit 2:1 n.V. und trifft im Viertelfinal auf die Schweiz.
- Jude Bellingham rettet die lange ideenlosen «Three Lions» mit einem Fallrückzieher-Traumtor in der 95. Minute in die Verlängerung.
- Dort gelingt Harry Kane mit einem Kopfball früh der Siegtreffer.
24 Stunden nach dem Einzug in den Viertelfinal kennt die Nati ihren dortigen Gegner: Die Schweiz trifft am Samstag in Düsseldorf auf England. Bis tief in die Nachspielzeit hatte es so ausgesehen, als würde der Gegner der Nati Slowakei heissen. Und die ersten slowakischen Fans hatten die Korken wohl auch bereits knallen lassen. Dann aber fiel der Ausgleich in Gelsenkirchen doch noch.
Ein langer Einwurf von Kyle Walker wurde von Marc Guéhi an den Penaltypunkt verlängert, wo Jude Bellingham (95. Minute) goldrichtig stand. Der Real-Star traf aber nicht einfach irgendwie zum 1:1. Sein sehenswerter Fallrückzieher dürfte im einen oder anderen EM-Rückblick Unterschlupf finden.
Die kaum mehr für möglich gehaltene Verlängerung war plötzlich Tatsache. Und das Momentum nun klar auf Seiten der Engländer, wie sich bereits kurz nach Anpfiff der zusätzlichen halben Stunde zeigte.
Einen Freistoss von Cole Palmer konnte der slowakische Keeper Martin Dubravka klären, allerdings nur bis zu Eberechi Eze, dessen misslungener Schuss von Ivan Toney auf Harry Kane verlängert wurde. Dieser musste aus kurzer Distanz nur noch einnicken.
Die Slowaken steckten in der Folge zwar nicht auf und rannten gegen tiefstehende Engländer einige Male vielversprechend an, die reguläre Spielzeit hatte den Aussenseiter aber (zu) viel Kraft gekostet.
England fehlt die Leichtigkeit
Für die Slowaken ist das Achtelfinal-Out äusserst bitter. In der ersten Halbzeit hatte der Underdog seine Aussenseiterrolle voll angenommen, stand hinten kompakt und lauerte auf seine Chance. Eine solche erspielten sie sich in der 25. Minute, als Denis Vavro einen langen Ball aus der Defensive heraus spielte. Via Juraj Kucka gelangte der Ball zu David Strelec, der geschickt verzögerte und schliesslich auf der rechten Seite Ivan Schranz lancierte. Der Stürmer von Slavia Prag behielt alleine vor Jordan Pickford die Nerven und spitzelte den Ball mit dem Aussenrist zum 1:0 ins Tor.
Eine kalte Dusche für die Engländer, die aber offenbar nicht kalt genug war, um die Mannschaft von Gareth Southgate aus ihrer Lethargie zu wecken. Den «Three Lions» fehlte es wie in der Gruppenphase an Ideen und Kreativität.
Erst nach der Pause konnte England den Druck erhöhen, die Slowaken standen nun noch etwas tiefer. Und tatsächlich gelang Phil Foden der Ausgleich. Allerdings nur vermeintlich. Der City-Stürmer stand beim Querpass von Kieran Trippier im Offside.
Slowaken mit Beinahe-Traumtor
Eine kuriose, aber für den fahrigen Auftritt der Engländer auch sinnbildliche Szene ereignete sich kurz darauf. Bellingham führte einen Freistoss an der Mittellinie kurz aus. Weil sich John Stones aber offenbar im Tiefschlaf befand, schnappte sich Strelec die Kugel und versuchte sein Glück mit einem Abschluss aus dem Mittelkreis. Der weit vorne stehende Pickford wäre geschlagen gewesen, der Ball rollte aber am rechten Pfosten vorbei.
Individuelle Klasse richtet es
Letztlich reichten den Engländern einige wenige gute Minuten, um das Spiel doch noch auf ihre Seite zu zwingen. Ausschlaggebend war dabei auch die individuelle Klasse eines Bellinghams oder eines Kanes, der beim Siegtreffer ganz in Goalgetter-Manier goldrichtig stand.
Will England gegen die Schweiz an Endrunden aber weiter eine weisse Weste behalten, ist am Samstag eine Steigerung nötig.