- Österreich schlägt Polen in der Gruppe D an der EURO 3:1 und holt im 2. Spiel einen wichtigen Sieg.
- Christoph Baumgartner und Marko Arnautovic entscheiden das Spiel mit ihren Treffern in der 2. Halbzeit zugunsten von Rot-Weiss-Rot.
- Der Kracher zwischen Frankreich und den Niederlanden in der selben Gruppe endet 0:0. Damit ist das Ausscheiden Polens bereits vor der letzten Runde fix.
Die Uhr im Berliner Olympiastadion zeigte die 60. Minute, als die polnischen Fans plötzlich lautstark applaudierten. Dies nicht etwa wegen eines Tors oder einer sehenswerten Parade, sondern weil mit Robert Lewandowski der im Startspiel noch verletzte Captain und Star der Mannschaft den Platz betrat. Doch die Einwechslung des Stürmers brachte den Polen nicht den erwünschten Erfolg.
Vielmehr war es ein Tausch von Österreichs Trainer Ralf Rangnick, der Früchte trug. Alexander Prass ersetzte ab der 63. Minute Phillipp Mwene als Linksverteidiger – und stand 3 Minuten später am Anfang des 2:1. Von der linken Seite spielte er einen genialen Steilpass vor den Strafraum zu Christoph Baumgartner. Dieser legte sich den Ball kurz zurecht und erzielte mit einem Flachschuss in die rechte Ecke abgeklärt die neuerliche Führung Österreichs. Wojciech Sczcesny spekulierte auf die andere Seite.
Dank an den Trainer
Der Torschütze rannte direkt zu Rangnick und umarmte den Trainer, der in ganz Österreich einen Glauben an die eigene Stärke und ein Selbstvertrauen entfacht hat. Der Treffer wirkte denn auch wie ein Dosenöffner. Die zuvor in der 2. Halbzeit noch blassen Österreicher spielten nun gross auf und belohnten sich in der 78. Minute mit dem 3:1.
Nach einem Steilpass konnte Marcel Sabitzer alleine auf Szczesny losziehen. Der Juventus-Keeper holte den Angreifer Borussia Dortmunds nach dessen Haken von den Beinen und musste zusehen, wie Schiedsrichter Umut Meler auf den Punkt zeigte. Den fälligen Penalty versenkte Captain Marko Arnautovic souverän zur Entscheidung.
Österreich feierte wenig später den 1. Sieg an der EURO, nach welchem die Chancen auf ein Erreichen der K.o.-Phase mehr als nur intakt sind. Polen derweil steht nach einer weiteren beherzten Leistung ohne Punkte da und wird die Gruppe D nach dem 0:0 zwischen den Niederlanden und Frankreich auf dem letzten Platz abschliessen.
Rochaden zahlen sich aus
Vor der Partie hatte Rangnick mit der Aufstellung überrascht. Im Vergleich zur Auftaktniederlage gegen Frankreich tauschte er die gesamte Innenverteidigung aus. Philipp Lienhart und Gernot Trauner rückten neu in die Startelf. Diese Änderung sollte sich sogleich bezahlt machen: Trauner köpfelte Rot-Weiss-Rot in der 9. Minute nach einer Flanke von Mwene in Führung.
Der 1. Turniertreffer Österreichs wirkte wie ein Weckruf für die zu Beginn passiven Polen, die in der Folge plötzlich das Zepter an sich rissen. Nachdem Nicola Zalewski in der 18. Minute aus aussichtsreicher Position den Ausgleich noch verpasst hatte, machte es Krzysztof Piatek 12 Minuten später besser. Der Stürmer, im Startspiel der Polen noch 90 Minuten auf der Bank, reagierte nach einem geblockten Abschluss im Strafraum am schnellsten und netzte zum 1:1 ein.
In den Schlussminuten der 1. Halbzeit hatten beide Teams Möglichkeiten auf den Führungstreffer. Dieser sollte aber erst nach dem Seitenwechsel fallen.
So geht es weiter
Am nächsten Dienstag kommt es in der Gruppe D zur entscheidenden 3. Runde. Österreich fordert die Niederlande, Polen trifft auf die Franzosen. Beide Spiele sehen Sie ab 18 Uhr live bei SRF.