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3:1 im Startspiel gegen Ungarn Yakins Idee und Embolo-Comeback sorgen für den perfekten EM-Start

  • Die Nati gewinnt ihr EM-Startspiel in der Gruppe A vor 41'676 Fans in Köln gegen Ungarn mit 3:1.
  • Für die Schweizer Tore sorgen Kwadwo Duah und Michel Aebischer vor der Pause sowie Breel Embolo in der Nachspielzeit.
  • Nachdem Barnabas Varga in Halbzeit 2 verkürzt, muss die Nati lange Zeit um die 3 Punkte bangen.
  • Bereits am Freitagabend gewann Deutschland im Eröffnungsspiel gegen Schottland mit 5:1.

Bis es weitergehen konnte, musste Ungarns Goalie Peter Gulacsi seinen Strafraum erst von den vielen Bierbechern befreien. Diese waren in Köln aus dem euphorisierten Schweizer Sektor auf das Spielfeld geflogen, nachdem Breel Embolo in der Nachspielzeit das 3:1 für die Nati erzielt hatte und die Emotionen im Schweizer Lager hochgegangen waren.

Es sollte auch der Schlusspunkt unter eine unterhaltsame Nati-Auftaktpartie mit Auf und Ab an der EURO sein – und der gerechte Lohn für eine vor allem vor der Pause starke Leistung.

Überraschungsduo entscheidet Spiel

Xherdan Shaqiri? Allzweckwaffe Renato Steffen? Oder vielleicht doch eine Blitzheilung bei Steven Zuber? Im Vorfeld der ersten Schweizer Partie an der Endrunde in Deutschland war viel über Murat Yakins Aufstellung in der Offensive spekuliert worden.

Doch am Ende überraschte der Nationaltrainer alle und zauberte Kwadwo Duah als Sturmspitze für Zeki Amdouni und Michel Aebischer aus dem Hut. Mit der 3-4-2-1-Aufstellung sollten die Flügelpositionen verstärkt sowie die Mittelstürmerposition mit Wucht versehen werden.

Schweizer Fussballspieler jubeln auf dem Spielfeld.
Legende: Der Anfang vom Erfolg Kwadwo Duah bejubelt seinen Treffer zum 1:0. Keystone/DPA/Marius Becker

Yakins Plan ging auf – und wie:

  • 12. Minute: Aebischer läuft sich zwischen den Linien frei und bedient Duah mit einem herrlichen Steilpass. Zunächst wird der Treffer wegen einer vermeintlichen Offsideposition aberkannt. Nach VAR-Intervention gibt Schiedsrichter Slavko Vincic das Tor aber. Es steht 1:0 für die Nati.
  • 45. Minute: Dan Ndoye und Ruben Vargas setzen im Strafraum nach einem verlorenen Ball nach. Über Remo Freuler landet der Ball bei Aebischer, der viel Platz vorfindet und von der Strafraumgrenze mit einem überlegten Schlenzer auf 2:0 erhöht.

Für das Duo, das einst im YB-Nachwuchs mehrere Partien zusammen bestritten hatte, war es jeweils der 1. Treffer im Schweizer Trikot. Duah traf in seinem 2. Einsatz, Aebischer in seinem 21.

Szoboszlai kaum auffällig

Auch von den beiden Toren abgesehen überzeugte die Schweizer Equipe. Unter der Führung von Captain Granit Xhaka hatte man mehrheitlich den Ball und wurde immer wieder gefährlich. Die grösste Möglichkeit auf das zwischenzeitliche 2:0 vergab Vargas nach 20 Minuten, als er bei einem ungenauen ungarischen Aufbau dazwischenging und alleine vor Leipzig-Goalie Gulacsi scheiterte.

Die Magyaren wurden aus dem Spiel heraus lange nicht gefährlich. Liverpool-Star Dominik Szoboszlai konnte sich selten entfalten, wechselte so immer wieder die Angriffsseite. Und auch seine eigentlich gefährlichen Freistösse wurden nicht zum Problem.

Varga verändert alles

Erst nach einer Stunde änderte sich dies, als Barnabas Varga in Aktion trat und die Schweizer Nati den Zugriff auf das Spiel zunehmend verlor:

  • Nachdem Ricardo Rodriguez ausgleitet, schiesst der ungarische Torschützenkönig in der 62. Minute alleine vor Yann Sommer über das Tor. Ob er tatsächlich im Abseits stand, wie Schiedsrichter Vincic entscheidet, ist nicht klar.
  • Eine Minute später landet sein Kopfball nach Massflanke von Roland Sallai nur knapp neben dem Tor.
  • In der 66. Minute ist es dann passiert. Varga setzt sich am zweiten Pfosten gegen Aebischer durch und köpfelt eine Hereingabe von Szoboszlai zum 1:2 ein.

Vieles gut bei der Nati

Damit entfachte der 29-Jährige die Stimmung bei den ungarischen Fans. Yakin reagierte mit einem Doppelwechsel (Leonidas Stergiou für den früh verwarnten Silvan Widmer und Amdouni für Duah) und tauschte wenig später auch den lange verletzt gewesenen Embolo für Vargas ein.

Mit seinen Wechseln schaffte Yakin tatsächlich, dass sich die Nati wieder fing. In der Schlussphase verpasste man das erlösende 3:1 durch einen Kopfball von Xhaka und einen Sturmlauf von Joker Fabian Rieder zunächst. Dann sorgte Embolo nach einem Fehler von Willi Orban doch noch für das Endresultat und einen perfekten EM-Auftakt.

So geht es weiter

Bereits am Samstagabend reist die Nati mit dem Zug zurück ins Camp nach Stuttgart. Am Sonntagmorgen steht für die Spieler eine Regenerationseinheit auf dem Programm, bevor am Montag das zweite Gruppenspiel gegen Schottland so richtig in Angriff genommen wird. Gegen die «Bravehearts» spielt die Nati dann am Mittwoch um 21:00 Uhr erneut in Köln.

EURO 2024

SRF zwei, Sportlive, 15.06.2024, 14:00 Uhr

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