Das «Rasen-Gate» hat dazu geführt, dass die Schweizer Nationalmannschaft ihr ursprüngliches Trainingscamp temporär verlassen muss. Statt im Waldau-Stadion, das nur 5 Gehminuten vom Hotel entfernt liegt, führt die Nati die Übungseinheiten dieser Tage auf dem Trainingsfeld des VfB Stuttgart aus. Das bedeutet, dass das Team rund 30 Minuten Busfahrt auf sich nehmen muss – pro Weg.
Davon wollen sich die Spieler nicht aus dem Konzept bringen lassen. Betont gelassen gab sich zum Beispiel Michel Aebischer, als er auf die andauernden Probleme mit dem Rasen angesprochen wurde. «Wir sind froh, dass eine Lösung gefunden wurde», sagte der 27-jährige Mittelfeldspieler. «Nun freuen wir uns auf einen neuen guten Platz.»
Wir schätzen die Reaktion, das Engagement und das akribische Arbeiten der Stadt Stuttgart sehr.
Der neue Platz wird allerdings nicht vor Donnerstag parat sein. Momentan wird der als ungenügend eingestufte Rasen im Waldau-Stadion (der Heimstätte der Stuttgarter Kickers) herausgerissen. Am Mittwoch und Donnerstag soll dann die neue Unterlage verlegt werden. Die Stadt Stuttgart hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt und ist im Umkreis von 2 Stunden fündig geworden. «Wir schätzen die Reaktion, das Engagement und das akribische Arbeiten der Stadt Stuttgart sehr. Wir wurden herzlichst willkommen geheissen und jeder gibt sein Bestes, damit wir die bestmöglichen Bedingungen vorfinden», sagte Adrian Arnold, Pressesprecher des Schweizerischen Fussballverbandes.
18 bis 20 LKW-Fahrten für den Transport nötig
Damit ein Sportrasen direkt nach der Verlegung bespielt werden kann, wird ein dickerer Rollrasen, eine sogenannte Dicksode, verwendet. Das höhere Eigengewicht und die grössere Schichtdicke dieser Sode tragen dazu bei, dass der Rasen direkt nach der fachgerechten Verlegung bespielbar ist. 18 bis 20 Lastwagenfahrten sind nötig, um den neuen Rasen zum Waldau-Stadion zu transportieren.
Geht alles nach Plan, müssen die Schweizer nur zweimal ausweichen. Am Montag und Dienstag bereitet sich die Nati für das zweite Gruppenspiel gegen Schottland vom Mittwochabend im «Exil» vor. Die Schweizer kehren nach dem Match, der erneut in Köln stattfindet, noch in der Nacht nach Stuttgart zurück. Am Donnerstag hoffen sie dann, auf dem neu verlegten Rasen trainieren zu können.