- Portugal gewinnt gegen die Türkei klar mit 3:0 und steht nach dem 2. Erfolg im 2. EURO-Spiel vorzeitig als Sieger der Gruppe F fest.
- In Dortmund bringen ein Tor von Bernardo Silva und ein Slapstick-Eigentor der Türken die Truppe von Trainer Roberto Martinez schon vor der Pause auf Kurs.
- Im anderen Spiel der Gruppe F trennen sich Georgien und Tschechien mit einem 1:1-Unentschieden.
Portugal bleibt an der Europameisterschaft in Deutschland makellos. Der Europameister von 2016 gewann im BVB Stadion Dortmund gegen die Türkei mit 3:0 und behielt damit im Duell der Sieger des 1. Spieltags in der Gruppe F eindeutig die Oberhand. Derweil verloren die Türken auch die insgesamt 4. EURO-Affiche gegen Portugal ohne eigenes Tor.
Unglaubliches Eigentor der Türkei
Für die Differenz hatten die Portugiesen bereits im 1. Durchgang gesorgt. Mit einem 2:0 im Rücken gingen die Schützlinge des spanischen Trainers Roberto Martinez in die Kabinen – unter anderem dank dem grössten Highlight der Partie, das zum 2. Treffer Portugals geführt hatte.
Es lief die 28. Minute, als der türkische Innenverteidiger Samet Akaydin das insgesamt schon 6. Eigentor an dieser Europameisterschaft erzielte – bislang das mit Abstand kurioseste. Statt einen missglückten Steilpass von Joao Cancelo zu Altay Bayindir zurückzuspielen, legte Akaydin den Ball an seinem Goalie vorbei ins eigene Netz. Ein unfassbares Geschenk zu Portugals beruhigender, aber nicht wirklich zwingender Pausenführung.
Schon der Dosenöffner durch Bernardo Silva – sein Premierentor an einer EURO – 7 Minuten zuvor war ohne Ansage gefallen. Der Offensivkünstler von Manchester City konnte nach einer Hereingabe von Nuno Mendes von der linken Seite im Strafraum unbedrängt einnetzen (21.). Es war dies die erste nennenswerte Chance des Spiels.
Cristiano Ronaldo hat das Auge
Die Türken hielten zwar zeitweise munter mit den technisch überlegenen Portugiesen mit, ernsthaft gefährlich wurden sie jedoch zu selten. Meist prüften die Spieler des italienischen Coaches Vincenzo Montella Portugals in der Schweiz geborenen Keeper Diogo Costa aus der Ferne. Die beste Chance verzeichnete Flügelstürmer Kerem Aktürkoglu in der 31. Minute, als er Costa mit einem wuchtigen Abschluss in die nahe Ecke zu einer Parade zwang.
Portugal riss in der 2. Halbzeit die Spielkontrolle noch mehr an sich und liess nach nicht mal einer Stunde die Vorentscheidung folgen. Nach einem feinen Steilpass stand Captain Cristiano Ronaldo mutterseelenallein vor Türkei-Goalie Bayindir. Doch statt selbst den Abschluss zu suchen, hatte der EM-Rekordtorschütze das Auge für den noch besser postierten Bruno Fernandes, der nur noch zum 3:0 einschieben musste (56.) – und damit seinen Klubkollegen bei Manchester United bezwang.
Bei diesem Ergebnis blieb es bis zum Schluss. Einerseits weil Portugal seine Angriffe nicht mehr mit der letzten Konsequenz zu Ende führte. Andererseits fehlten der Türkei schlichtweg die Ideen und die Klasse. Ein Höhepunkt ereignete sich noch in der 83. Minute, als Portugals 41-jähriger Abwehrchef Pepe nach einer bärenstarken Partie unter tosendem Applaus ausgewechselt wurde.
So geht es weiter
Gruppensieger Portugal misst sich am 26. Juni im abschliessenden Gruppenspiel mit EM-Neuling Georgien – ein Duell, das es seit 16 Jahren nicht mehr gegeben hat. Die Türkei kämpft am gleichen Tag gegen Tschechien um den 2. Platz.