10 Siege in 10 Spielen – Portugal qualifizierte sich makellos für die EURO in Deutschland. Über allen steht bei den Portugiesen wie immer in den vergangenen rund 20 Jahren Cristiano Ronaldo – zumindest für Aussenstehende. Doch die Portugiesen haben viel mehr zu bieten als nur «CR7».
2003 hatte Ronaldo sein Debüt in der portugiesischen Nationalmannschaft gegeben. Der Höhepunkt folgte 2016 mit dem EM-Titel. Für den mittlerweile 39-Jährigen zählt auch dieses Jahr nur der Triumph: «Er denkt immer in grossen Dimensionen, und wir wollen ihn unterstützen, denn er ist unser Captain», versicherte Abwehrspieler Diogo Dalot.
Es gibt immer dieses Kribbeln im Bauch, besonders am Tag vor dem Spiel.
Für Ronaldo wird es wohl die letzte EM sein – und nebst dem Titel jagt er auch Rekorde. Steht er im Auftaktspiel gegen Tschechien am Dienstag in Leipzig auf dem Platz, ist er der erste Spieler, der bei 6 EM-Endrunden zum Einsatz gekommen ist. Und sollte er im Turnierverlauf einen Treffer erzielen, dann steigt Ronaldo zum ältesten Torschützen der EM-Geschichte auf.
Beim ehrgeizigen Superstar löst auch die 6. EM-Endrunde noch spezielle Gefühle aus. «Es gibt immer dieses Kribbeln im Bauch, besonders am Tag vor dem Spiel. Ich bin froh, dass ich das spüre, denn wenn es mal weg ist, sollte ich lieber aufhören», sagte er vor dem Auftaktspiel gegen die Tschechen.
Es ist für jeden Trainer eine echte Herausforderung, gegen Ronaldo anzutreten, weil er einer der besten Spieler der Geschichte ist.
Trotz seines fortgeschrittenen Fussball-Alters und der Tatsache, dass er mittlerweile in Saudi-Arabien spielt, ist der Respekt vor ihm weiterhin gross. «Es ist für jeden Trainer eine echte Herausforderung, gegen Ronaldo anzutreten, weil er einer der besten Spieler der Geschichte ist. Das ist für jeden von uns eine wertvolle Erfahrung und ich bin nicht der Einzige, der sich auf dieses Spiel wirklich freut», sagte Tschechien-Trainer Ivan Hasek.
Doch trotz aller Fokussierung ist Portugal nicht nur Ronaldo. «Schauen Sie sich mal die Mannschaft an, die meisten Spieler verdienen bei Topklubs in ganz Europa ihre Brötchen», betonte Hasek. Da ist ein Bernardo Silva in der Offensive vom englischen Serienmeister Manchester City oder Klubkollege Rúben Dias in der Defensive. Oder ein Bruno Fernandes von Manchester United und ein Rafael Leão von der AC Milan.
Oder auch ein Pepe. Der Abwehrspieler kann bei einem Einsatz mit 41 Jahren und 113 Tagen zum ältesten EM-Spieler werden und den ehemaligen ungarischen Nationaltorhüter Gábor Kiraly ablösen. Dieser spielte mit 40 Jahren und 86 Tagen 2016 im Achtelfinal gegen Belgien.