«Klar ungenügend» nannte Pierluigi Tami den Rasen im Waldau-Stadion in Stuttgart, auch Remo Freuler war nicht begeistert: «Nach der gestrigen Ankunft haben wir nicht das vorgefunden, was wir erwartet hatten.» Dennoch will er sich nicht vom suboptimalen Zustand des Rasens ablenken lassen, sie hätten sich «damit abgefunden».
Jeden Tag eineinhalb bis zwei Stunden im Car zu sein für einen etwas besseren Platz bringt es auch nicht.
Dies auch mangels Alternativen, denn der Trainingsplatz des VfB Stuttgart sei mindestens 20 bis 25 Minuten mit dem Bus entfernt und auch nicht in einem viel besseren Zustand. Für den Mittelfeldspieler von Bologna keine wünschenswerte Option: «Jeden Tag eineinhalb bis zwei Stunden im Car zu sein für einen etwas besseren Platz, bringt es auch nicht.»
Das 4. grosse Turnier
Nach 2018, 2021 und 2022 ist die anstehende Europameisterschaft bereits das 4. grosse Turnier, an dem Freuler teilnimmt. War er 2018 noch Ergänzungsspieler gewesen, gehörte er beim Schweizer Viertelfinalvorstoss 2021 und an der Winter-WM 2022 jeweils zum Stamm. Trotzdem ist ein grosses Turnier auch für ihn noch speziell, man sei viel länger nahe beieinander als bei «normalen» Zusammenzügen.
Je erfolgreicher das Team ist, desto länger wird die gemeinsame Zeit. Umso wichtiger ist es, dass die Möglichkeit bestehe, auch mal Zeit für sich zu haben und den Kopf zu lüften. Für den 31-Jährigen auch wichtig: «Es ist toll, dass wir nicht nur in unseren Zimmern hocken, sondern auch mal raus können und Spiele spielen, wie Darts, Basketball oder Tischtennis.»
Mittlerweile Führungsspieler
Mit seiner 4. Turnierteilnahme und mehr als 8 Jahren in Top-5-Ligen gehört Freuler unweigerlich zu den Führungsspielern in der Nationalmannschaft. Eine Rolle, die auch mit einer Verantwortung einhergeht. «Wenn ich einer bin, der immer positiv denkt und vorangeht, dann zieht die ganze Mannschaft mit», meint Freuler.
Denn die jüngeren Spieler und diejenigen, die frisch im Nationalteam sind würden auch zu Leadern wie ihm hochschauen. Aus Freulers Sicht bringe es nichts, wütend zu sein oder den Kopf hängen zu lassen, wenn es mal nicht läuft.
Vertraut mit der Taktik
Die taktische Systemumstellung in der Nationalmannschaft in den vergangenen Monaten stellte Freuler vor keine Probleme, er konnte sich sehr gut adaptieren. Denn nun bekleidet er eine ähnliche Rolle, wie er sie während knapp 7 Jahren in Bergamo innegehabt hatte.
Das Startspiel ist ein sehr wichtiges Spiel, um gut ins Turnier zu starten.
Am Samstagnachmittag gilt es für die Schweiz ernst, gegen Ungarn muss die taktische Ausrichtung, aber auch die Leistung stimmen. Freuler will einen Fehlstart unbedingt vermeiden: «Das Startspiel ist ein sehr wichtiges Spiel, um gut ins Turnier zu starten.»