Wieder nichts: Nach 2021 hat England auch den EM-Final 3 Jahre später verloren. Ein Überblick über Englands 58 Fussball-Jahre zwischen der siegreichen Heim-WM 1966 und dem Kontinentalturnier in Deutschland 2024.
Kapitel 1: Der Genie-Komplex
Immer wieder wurden den Engländern Geniestreiche absoluter Weltklassekicker zum Verhängnis. Zum Beispiel Andrea Pirlos Panenka-Penalty 2012. Bei der WM 2002 in Japan und Südkorea erwischte Brasiliens Ronaldinho Keeper David Seaman spektakulär.
Ganz besonders war auch der WM-Viertelfinal 1986, was vor allem an Legende Diego Maradona lag. Der Argentinier erzielte zunächst mit der «Hand Gottes» das Führungstor und legte später mit einem bemerkenswerten Solo von der Mittellinie zum 2:0 nach. Sowohl Brasilien als auch Argentinien gewannen später den Titel.
Kapitel 2: Die Angst des Schützen beim Elfmeter
Gleich in 7 Fällen endete Englands Traum von der grossen Trophäe im ultimativen Nervenspiel Elfmeterschiessen. Bei der WM 1990 und der EM 1996 ging es jeweils gegen Deutschland schief, bei der EM 2004 und der WM 2006 jeweils gegen Portugal, bei der EM 2012 und 2021 gegen Italien. Bei der WM 1998 war vom Punkt gegen Argentinien Schluss. Die Fehlschüsse von Gareth Southgate oder David Beckham blieben lange im Gedächtnis. Bei der WM 2022 in Katar verschoss Kapitän Harry Kane beim 1:2 im Viertelfinal gegen Frankreich in der regulären Spielzeit.
Kapitel 3: Kleine Stolpersteine und der «Trottel mit dem Schirm»
2000 verlor England das letzte Gruppenspiel mit 2:3 gegen Aussenseiter Rumänien und schied gemeinsam mit Deutschland in einer Vorrundengruppe aus. Richtig übel wurde es 2008, denn für das Turnier in Österreich und der Schweiz schafften die «Three Lions» nicht einmal die Qualifikation. Nach dem 2:3 gegen Kroatien im November 2007 war das sportliche Desaster perfekt. Und der damalige Trainer Steve McClaren ging als «Trottel mit dem Regenschirm», wie ihn die Daily Mail damals bezeichnete, in die britische Fussball-Geschichte ein.
2016 waren bereits 24 Mannschaften dabei, doch zu einem ersehnten Viertelfinal gegen Gastgeber Frankreich kam es für England nicht. Der Favorit verlor mit 1:2 gegen Aussenseiter Island. Während die Publikumslieblinge in Blau ihr beliebtes «Huh» in die Kurve schickten, trottete Englands Team um Kane und den damals als Spielmacher aufgebotenen Wayne Rooney bedient vom Rasen.