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Österreich feiert den Gruppensieg
Aus UEFA EURO 2024 Clips vom 26.06.2024.
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Österreich im Freudentaumel Sommermärchen? Rangnick drückt auf die Euphorie-Bremse

Der «Geheimfavorit» Österreich hat in der Gruppenphase abgeliefert. Folgt in der K.o.-Phase nun der grosse Wurf?

Bundeskanzler Karl Nehammer spielte in der Kabine den Vorsänger, im Mannschaftsbus schmetterten die neuen Fussball-Helden der Alpenrepublik den Party-Schlager «Sweet Caroline» – und der verletzte Kapitän David Alaba gab seinen Teamkollegen zur Feier des Sensationserfolgs gegen die Niederlande kurzerhand frei.

So losgelöst die Spieler von Teamchef Rangnick ihren beeindruckenden 3:2-Sieg gegen die «Elftal» und den Achtelfinaleinzug als Gruppensieger auch feierten, so sachlich analysierten sie ihn danach. Favoritenrolle? Nein, danke.

Euphorie in der Heimat

«Von einem Sommermärchen zu sprechen, wäre viel zu früh», sagte Marcel Sabitzer. Wer die Österreicher kenne, wisse: «Wir arbeiten sehr hart, aber wir feiern auch sehr gut.» Dies sei jedoch nicht mit zu grosser Euphorie zu verwechseln. Auch Marko Arnautovic mahnte: «Jetzt beginnt eigentlich erst das Turnier.»

Trainer klatscht an der Seitenlinie bei einem Fussballspiel der UEFA Euro 2024.
Legende: Sieht sein Team nicht als Titelfavorit Ralf Rangnick. imago images / Jan Huebner

Während Rangnicks Spieler nach dem Triumph von Berlin den Moment genossen, stieg in der Heimat das EM-Fieber auf den Siedepunkt. «Jetzt seid ihr unsterblich», titelte die Boulevard-Zeitung Österreich, die den Triumph zum «Wunder-Sieg» erhob. Wahrlich stiegen die Österreicher durch den Einzug in die Runde der letzten 16 als Erster der schweren Gruppe D – vor den Niederländern und Kylian Mbappés Franzosen – in den Kreis der Favoriten auf.

Viertelfinal im Blick

Auch Lothar Matthäus zählt Österreich nun «auf jeden Fall» zu den Anwärtern auf den EM-Titel. Doch so weit will Rangnick längst nicht denken. «Ich habe ja schon vor einigen Wochen und Monaten gesagt: Ich halte es nicht für sehr wahrscheinlich, dass wir Europameister werden. Es ist immer noch nicht sehr wahrscheinlich.»

Zumindest auf dem Papier ist die Achtelfinalhürde auf jeden Fall nicht höher einzustufen als die Gruppengegner. Die Türkei, Tschechien oder Georgien wird sich den Österreichern in den Weg stellen.

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Die Österreicher lassen es im Teambus krachen
Aus UEFA EURO 2024 Clips vom 26.06.2024.
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Ein möglicher Viertelfinaleinzug wäre historischer Natur. An einer EM hat Österreich bisher noch kein K.o.-Spiel gewinnen können. Vor drei Jahren scheiterten die «Adler» im Achtelfinal knapp am späteren Europameister Italien. Der letzte Sieg in der finalen Phase an einer WM liegt 70 Jahre zurück. 1954 setzten sich die Österreicher im Viertelfinal in der legendären «Hitzeschlacht von Lausanne» gegen den WM-Gastgeber Schweiz mit 7:5 durch.

Alaba sagt Training ab

2024 wird Österreich den Achtelfinal mit aufgeladenen Akkus antreten können, das Spiel ist erst auf den 2. Juli angesetzt. Ein Vorteil ist auch die Nähe des österreichischen Teamcamps im Westen der Hauptstadt zum Spielort Leipzig. Die 175 Kilometer, rund zwei Fahrtstunden, lassen sich problemlos im Teambus zurücklegen.

Folglich sei Alaba, der nach einem Kreuzbandriss als «Non Playing Captain» beim Team weilt, nach dem Spiel zu Rangnick gekommen und habe kurzerhand das für Mittwoch angesetzte Training abgesagt. «Okay, dann brauche ich mir darüber auch keinen Kopf machen», sagte der Trainer schmunzelnd.

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Österreich sichert sich gegen die Niederlande den Gruppensieg
Aus UEFA EURO 2024 Clips vom 25.06.2024.
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SRF zwei, sportlive, 25.06.2024, 17:30 Uhr ; 

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