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Spanien neu aufgestellt An der EM 2024 überflügelt das Baskenland Real und Barça

Die beiden spanischen Treffer erzielen im EM-Final zwei Basken. Keine Überraschung.

Zwei Fussballspieler feiern ein Tor auf dem Spielfeld.
Legende: Zwei Basken bejubeln den spanischen Sieg Nico Williams und Mikel Oyarzabal. IMAGO Images/ ANP

Spanien war jahrelang eine Ansammlung der besten Spieler von Real Madrid und Barcelona. Den Höhepunkt der Hegemonie stellte der WM-Final 2010 in Südafrika gegen die Niederlande dar. Damals stellten die beiden LaLiga-Giganten mit Iker Casillas, Sergio Ramos, Xabi Alonso (alle Real), Gerard Pique, Carles Puyol, Sergio Busquets, Andres Iniesta, Xavi, Pedro und dem neu von Valencia gekommenen David Villa (alle Barcelona) 10 von 11 Startelf-Spielern. Nur Joan Capdevila (Villarreal) stand bei einem anderen Klub unter Vertrag.

14 Jahre später vertraten mit Dani Carvajal und Lamine Yamal nur noch 2 Spieler ihre Klub-Farben im EM-Endspiel gegen England von Anfang an. Dazu gesellte sich auf englischer Seite Reals Jude Bellingham und auch der verletzte Pedri (Barça) hätte gute Chancen gehabt, zur Anfangs-Elf zu gehören.

Das Baskenland im Hoch

So waren diesmal die Basken tonangebend – und das aus gutem Grund. Während Real Madrid und Barcelona in den letzten Jahren für teures Geld ausländische Stars an Bord holten und die Jugend zum Teil vernachlässigten, setzen sowohl Athletic Bilbao als auch Real Sociedad San Sebastian konsequent auf einheimisches Handwerk und haben damit Erfolg.

  • Bilbao, das nur in den 7 baskischen Provinzen aufgewachsene oder ausgebildete Spieler aufnimmt, stellte mit Goalie Unai Simon und dem besten Spieler Nico Williams ein Startelf-Duo. Auch Aymeric Laporte, der mittlerweile in Saudi-Arabien sein Geld verdient, entstammt dem Klub, der in der abgelaufenen Saison auf Rang 5 landete. Zudem sind die «Löwen» neben Real und Barcelona der einzige Klub Spaniens, der noch nie aus der 1. Liga abgestiegen ist.
  • Mit Robin Le Normand stand zwar nur ein Sociedad-Akteur von Anfang an auf dem Feld. Als Joker sorgten dann aber im Verlauf der Partie auch Martin Zubimendi, Matchwinner Mikel Oyarzabal und Mikel Merino (der das 2:1 gegen Deutschland erzielt hatte) für den Sieg. In der Liga reichte es San Sebastian nach Platz 4 im Vorjahr zu Rang 6.

Doch auch abseits der baskischen Klubs hat im spanischen Fussball die Abhängigkeit von Real und Barça abgenommen. Wichtigster Spieler der «Roja» ist mittlerweile Mittelfeldmetronom Rodri von Manchester City, im Sturmzentrum wird auf die Dienste von Captain Alvaro Morata (Atletico Madrid) vertraut. Und an der EURO konnten auch Fabian Ruiz (PSG) und Dani Olmo (RB Leipzig) Werbung in eigener Sache machen. Ein Trostpflaster für die Katalanen: Olmo hat die Jugend bei Barcelona verbracht.

SRF zwei, sportlive, 14.7.2024, 20:10 Uhr ; 

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