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Huggels Abrechnung mit Englands Milliarden-Kader
Aus Sport-Clip vom 05.07.2024.
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Vor Schweiz – England 1 Frage für Yakin, 100 für Southgate

Die Schweiz läuft vor dem EM-Viertelfinal auf historischen Pfaden. Bei England herrscht Skepsis vor.

Nach einem Remis gegen EM-Gastgeber Deutschland und dem diskussionslosen 2:0 über Italien im Achtelfinal kommt es am Samstag an der EURO 2024 in Düsseldorf zum Aufeinandertreffen mit dem 3. europäischen Schwergewicht in Folge: Im Viertelfinal trifft die Schweizer Nati auf England, das Mutterland des Fussballs.

Live-Hinweis

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Verfolgen Sie den EM-Viertelfinal der Schweizer Nati gegen England am Samstag ab 17:10 Uhr live auf SRF zwei und in der Sport App (Spielstart um 18:00 Uhr). Im Liveticker werden wir Sie den ganzen Tag über auf die Partie hinführen und einstimmen.

Auf Radio SRF 3 wird das Spiel durchgehend begleitet.

Während im Camp der Schweizer in dieser Woche ein freier Tag, Regeneration und danach die Vorbereitung auf das grösste Spiel der Geschichte des Schweizer Fussballs auf dem Programm standen, sah es im englischen Lager anders aus.

Zwei Fussballtrainer während eines Spiels, einer gestikuliert, der andere ruft.
Legende: Der eine wird bejubelt, der andere kritisiert Murat Yakin und Gareth Southgate. AP Photo / Alastair Grant

Viele Stars, kaum Tore

Zwar stehen auch die «Three Lions» ungeschlagen in der Runde der letzten 8. Die Resultate, die fast schon der Codesprache entnommen worden sein könnten (1:0, 1:1, 0:0, 2:1 n.V.), wogen in der britischen Presse die Art und Weise der englischen Auftritte jedoch nicht auf. Zu defensiv lasse Nationalcoach Gareth Southgate seine Topstars auftreten, mit zu wenigen Freiheiten in der Offensive.

Weil gleichzeitig die «kleine» Schweiz Europameister Italien – das wie England mit einer Viererkette antrat – beim 2:0 im Achtelfinal regelrecht auseinanderschraubte, stellen sich dem 53-Jährigen viele Fragen:

  • Abwehr: Weicht Southgate nach 3 Jahren tatsächlich wieder von der klassischen Abwehr mit 4 Verteidigern ab? Letztmals schickte er sein Team im EM-Final 2021 in dieser Formation aufs Feld. Im Training unter der Woche soll tatsächlich die Dreierkette trainiert worden sein.
  • Defensives Mittelfeld: Für die Position neben dem gesetzten, aber bislang noch nicht überzeugenden Declan Rice ist die Ideallösung bislang noch nicht gefunden worden. Weder Trent Alexander-Arnold noch Conor Gallagher oder Kobbie Mainoo überzeugten auf der ganzen Linie.

Die möglichen Aufstellungen

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Schweiz – Sommer; Schär, Akanji, Rodriguez; Widmer, Freuler, Xhaka, Aebischer; Ndoye, Embolo, Vargas.

England – Pickford; Walker, Stones, Konsa, Trippier; Mainoo, Rice; Saka, Bellingham, Foden; Kane.

  • Offensives Mittelfeld: Jude Bellingham erlöste England mit seinem späten Ausgleich im Achtelfinal gegen die Slowakei zwar spektakulär, konnte jedoch nicht kaschieren, dass er überspielt wirkt. Gleiches gilt für Phil Foden und Bukayo Saka. Bekommt so der beste englische Torschütze der Premier-League-Saison, Cole Palmer, endlich von Anfang an seine Chance?
  • Sturm: Harry Kane lässt sich gerne tief fallen, um das Spiel anzukurbeln. Ohne die Unterstützung der Flügel lahmt das Offensivspiel massiv. Experten wie Jürgen Klinsmann haben Southgate deshalb jüngst das altbewährte 4-4-2 mit Ivan Toney als wuchtige zweiter Sturmspitze ans Herz gelegt.

Neben offenen Punkten rund um das Personal und das Spielsystem muss sich Southgate vor dem Viertelfinal-Duell auch mit vielen Fragen zu seiner Zukunft befassen. Nach den Erfolgen an der WM 2018 (4. Platz) und der EM 2021 (Finalist), goutierte man auf der Insel schon das Out im WM-Viertelfinal 2022 gegen Frankreich nicht. Ein EM-Out gegen die Schweiz wäre womöglich die eine Niederlage zu viel für Southgate.

Mit oder ohne Widmer?

Ganz anders sieht die Stimmungslage bei der Nati aus. Personell sind alle Spieler an Bord. Die Adduktorenbeschwerden von Captain Granit Xhaka sollte man unter der Woche in den Griff bekommen haben. So stellt sich einzig im rechten Mittelfeld die Frage, ob Silvan Widmer nach seiner Gelbsperre wieder ins Team zurückkehrt, oder ob Yakin der Elf aus dem Italien-Spiel das Vertrauen schenkt – oder ob er einmal mehr eine Überraschung bereithält.

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Huggel: «Es spricht einiges für Widmer»
Aus UEFA EURO 2024 Clips vom 05.07.2024.
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Der Einzug in den EM-Halbfinal hätte für die Schweiz historische Dimensionen: Erst einmal erreichte die Nati an einem Grossanlass diese Phase. An den Olympischen Spielen 1924, also in grauer Vorzeit, als der Fussball noch nicht das war, was er jetzt ist, stand man im Final, den man gegen Uruguay verlor. Dennoch durfte sich die Nati damals inoffizieller Europameister nennen. 100 Jahre später fehlen noch 3 Siege dazu, die Geschichte zu wiederholen.

SRF zwei, Sportlive, 29.06.24, 17:10 Uhr

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