- Der Titelverteidiger Niederlande kommt in seinem Startspiel bei der Women's EURO nicht über ein 1:1-Remis hinaus.
- Schweden hält in Sheffield gegen die von Verletzungspech geplagte «Oranje» stark dagegen, kann aber eine Pausenführung nicht verwalten.
- Im 1. Spiel der Gruppe C trennen sich am frühen Samstagabend die Schweiz und Portugal 2:2 – nachdem die Nati einen frühen 2:0-Vorsprung preisgab.
Die beiden Gruppenfavoriten Niederlande und Schweden haben den Ausgang der ersten Partie im Pool C kopiert. Wie in Leigh beim 2:2 zwischen der Schweiz und Portugal endete auch das hochkarätige Spitzenduell vor 21'300 Fans ohne Sieger – rund 70 km entfernt in Sheffield und drei Stunden später.
Nach dem Ausgleich für «Oranje» (52.) war es ein attraktives, intensives Spiel auf Augenhöhe. Mittlerweile hatten sich die taktischen Fesseln, die vor der Pause noch einen Spielfluss verhindert hatten, gelöst. Fortan neutralisierten sich die Teams nicht mehr primär im Zentrum, sondern kamen auch zu Abschlüssen. Die Tore – je eines pro Seite – waren zu diesem Zeitpunkt aber bereits gefallen.
Stark in der Vorbereitung: Zuerst Asllani, dann Miedema
Die Schwedinnen zeigten eine gefällige erste Halbzeit und wurden für ihre Souveränität in der 35. Minute prompt belohnt. Auf der rechten Seite setzte Kosovare Asllani zum Dribbling an und lancierte mit einem Querpass durch den Strafraum die auf der rechten Seite aufgerückte Jonna Andersson. Die Innenverteidigerin brachte die Olympia-Silbermedaillengewinnerinnen völlig freistehend in Führung.
Eine merkliche Leistungssteigerung der Niederländerinnen, vor allem im Spiel nach vorne, sollte nach dem Wiederanpfiff bald schon Früchte tragen. Aus der Drehung heraus zog Jill Roord zum 1:1 ab, die wertvolle Vorarbeit dazu hatte die wirblige Vivianne Miedema mit einem Sololauf geliefert.
Mehr lag für den EM-Titelverteidiger gegen gut organisierte Skandinavierinnen, die mit der Fortdauer mehr zu beissen hatten, nicht drin. Somit blieb den Europameisterinnen von 2017 der 7. EM-Sieg in Folge verwehrt.
Die Verletzungshexe schlägt gleich mehrfach zu
Empfindlich ausgebremst wurden die Niederländerinnen auch von grossem Verletzungspech. 4 angeschlagene Spielerinnen mussten bis zum Ende ausgewechselt werden und dürften Coach Mark Parsons über den Schlusspfiff hinaus noch Sorgenfalten auf die Stirn treiben.
Das personelle Unheil hatte früh seinen Lauf genommen, als noch vor Ablauf der ersten 10 Minuten gleich drei Niederländerinnen im eigenen Strafraum zusammenprallten. Goaliefrau Sari van Veenendaal war in den Crash involviert und konnte kurze Zeit später nicht mehr mittun. An ihrer Stelle hütete Daphne van Domselaar ab der 22. Minute das Tor, das war aber erst der Anfang der Misere ...
So geht es weiter
Nachdem nun alle 4 Teams je 1 Punkt auf dem Konto haben, sollte am nächsten Mittwoch nach dem 2. Spieltag die Tabelle in der Gruppe C Konturen bekommen. Die Schwedinnen können wiederum im Bramall Lane antreten und starten gegen die SFV-Auswahl aus der Favoritenposition (Anpfiff um 18:00 Uhr, live bei SRF zwei und in der Sport App). Portugal steht vor der Prüfung gegen (Noch-)Europameister Niederlande.
Das EM-Turnier in England geht aber schon am Sonntag weiter: Belgien vs. Island und Frankreich vs. Italien beschliessen in der Gruppe D die 1. Runde.