Die «Lionesses» wollen den Halbfinal-Fluch besiegen: Dreimal in Folge schieden die englischen Fussballerinnen zuletzt bei grossen Turnieren (EM und WM) in der Vorschlussrunde aus. Am Dienstag gegen den Olympiazweiten Schweden soll erstmals seit 2009 wieder das Endspiel einer EM-Endrunde erreicht werden.
Knapp 30'000 Fans werden das Stadion Bramall Lane in Sheffield in ein Tollhaus verwandeln, sollten die Gastgeberinnen den Final vom Sonntag in Wembley erreichen. «Wir sind so dankbar, dass uns die Fans so grossartig unterstützen, ob das im Stadion oder von zu Hause ist. Wir wollen alle stolz machen, eine Inspiration für die nächste Generation sein», sagte Ella Toone, die England im Viertelfinal gegen Spanien vor dem drohenden Aus bewahrt hatte.
Trainerin Wiegman als Erfolgsgarantin?
Der englische Verband FA hofft inständig, dass die seit dem Männer-WM-Triumph 1966 titellose Zeit für das Fussball-Mutterland durch das Frauen-Team beendet wird. Der bisherige Turnierverlauf gibt auf jeden Fall Hoffnung, denn die Engländerinnen spazierten mit 3 Siegen und 14:0 Toren durch die Gruppenphase. Im Viertelfinal gegen die starken Spanierinnen holte man spät ein 0:1 auf und gewann in der Verlängerung mit 2:1.
England-Trainerin Sarina Wiegman führte vor 5 Jahren die Niederländerinnen vor heimischer Kulisse zum EM-Triumph. Inzwischen weist ihre beeindruckende EURO-Bilanz 10 Siege in den vergangenen 10 Turnierspielen auf. Die Britinnen sind zudem seit 18 Länderspielen ungeschlagen.
Wir brauchen einen guten Plan. Vielleicht einen extremen und sehr guten Plan.
Aber auch Schweden fühlt sich stark genug, um das Endspiel zu erreichen. «Wir brauchen einen guten Plan. Vielleicht einen extremen und sehr guten Plan», meinte der schwedische Coach Peter Gerhardsson: «Es wird eine interessante Herausforderung für uns.»
Mit Ausnahme der Niederlage im Penaltyschiessen gegen Kanada im Olympia-Final gab es seit März 2020 keine Pleite mehr für die Schwedinnen, die sich zwar im Viertelfinal gegen Belgien (1:0) schwer taten und erst in der Nachspielzeit das goldene Tor erzielten. Aber 34 Torschüsse belegen auch, dass das schwedische Team über viel Offensiv-Power verfügt.