- England schlägt Spanien im Viertelfinal der Women's EURO in Brighton 2:1 nach Verlängerung.
- Georgia Stanways Treffer in der 96. Minute sichert den «Lionesses» das Halbfinal-Ticket am Heimturnier.
- Spanien geht 1:0 in Führung, muss aber in der 84. Minute den Ausgleich hinnehmen.
Georgia Stanway wurde in Brighton vor gut 30'000 Fans zur ganz grossen Heldin. Der Mittelfeldspielerin war es zu verdanken, dass England zum insgesamt 5. Mal in einen EM-Halbfinal einziehen konnte – und das im eigenen Land. Stanway fasste sich in der 6. Minute der Verlängerung aus gut 20 Metern ein Herz, nachdem sie auf ihrem Weg durchs Mittelfeld auf keine Gegenwehr gestossen war. Ihren strammen Schuss konnte Sandra Panos im spanischen Tor nicht abwehren.
Die Ibererinnen rannten danach vergeblich an, um das 2:2 noch zu erzwingen. Um 22:35 Uhr Lokalzeit konnten die Engländerinnen aufatmen. Noch gut 30 Minuten zuvor hatten sie nämlich vor dem Aus gestanden.
Gonzalez bringt Spanien in Führung
Nach einer tor- und weitgehend auch ereignislosen 1. Halbzeit hatten die ballsicheren Spanierinnen das Zepter zuerst an sich gerissen. Athenea Del Castillo, zur Pause eingewechselt, brachte auf der rechten Seite merklich Schwung in die Partie. Sie war es auch, die das 1:0 mustergültig vorbereitete. Esther Gonzalez verwertete ihren Pass in die Mitte in der 54. Minute zum Führungstreffer.
Englands Trainerin Sarina Wiegman, die nach überstandener Corona-Erkrankung an die Seitenlinie zurückgekehrt war, reagierte unmittelbar nach dem Rückstand. Beth Mead, beste Torschützin der EM, und Manchester Citys Stürmerin Ellen White mussten nach knapp einer Stunde für Chloe Kelly und Alessia Russo weichen. Mit dem neuen Personal kamen die «Lionesses» nur nach und nach besser auf.
Toones Treffer sorgt für Diskussionen
Der Ausgleich gelang nach einer umstrittenen Situation in der 84. Minute. Russo gewann nach einem hohen Ball im Strafraum das Kopfballduell unter Zuhilfenahme ihres Ellbogens. Ella Toone, auch sie eingewechselt, traf danach zum 1:1. Die Proteste der spanischen Bank waren heftig, doch Schiedsrichterin Stéphanie Frappart schaute sich den Treffer nicht auf den Videobildern an.
Für Spanien hat das Ausscheiden damit eine besonders bittere Note. Zwar war das Team von Jorge Vilda aufgrund der perfekten Gruppenphase der Engländerinnen in der Aussenseiterrolle. Es hatte aber mehr als nur Paroli geboten und durch Del Castillo nach dem 1:0 auch noch eine grosse Möglichkeit auf das 2:0 vergeben.
So geht es weiter
England trifft nach dem 10. Sieg in Folge im Halbfinal am kommenden Dienstag auf Belgien oder Schweden, die ihren Viertelfinal am Freitag austragen. Bereits am Donnerstag stehen sich Deutschland und Österreich gegenüber (ab 20:55 Uhr auf SRF zwei und in der Sport App).