- Deutschland setzt sich in Brentford im EM-Viertelfinal gegen Österreich mit 2:0 durch.
- Die Verliererinnen zeigen einen engagierten Auftritt, haben aber bei 3 (!) Aluminiumtreffern Pech.
- Im Halbfinal trifft Deutschland am Mittwoch in einer Woche auf Frankreich oder die Niederlande.
«Mit einer guten Offensive gewinnt man Spiele, mit einer guten Defensive Titel», ist im Fussball eine Binsenwahrheit. An der Frauen-EURO in England ist Deutschland derzeit der Beleg dafür, dass daran aber trotzdem ein Körnchen Wahrheit ist.
Nach dem 2:0 im Viertelfinal gegen Österreich sind die Deutschen auch nach der 4. Partie noch ohne Gegentreffer und stehen ungeschlagen unter den letzten 4. Dass die «0» aber weiterhin steht, ist nicht alleine das Verdienst von Torhüterin Merle Frohms und ihren Vorderleuten.
Latte und Pfosten auf beiden Seiten
Denn in Brentford war es alles andere als ein Schaulaufen, das die Favoritinnen im Nachbarschaftsduell boten. Gleich 3 (!) Mal sahen die Österreicherinnen ihre Abschlüsse an der Torumrandung abprallen:
- 13. Minute: Schon in der Startviertelstunde wird Verteidigerin Marina Georgieva nach einem Eckball sträflich alleine gelassen. Ihr Kopfball klatscht an den Pfosten.
- 53. Minute: Frohms steht einen Tick zu weit vor dem Tor. Barbara Dunst scheitert mit ihrem Versuch aus grosser Distanz aber an der Latte.
- Nur 3 Minuten später prallt ein Schuss von Sarah Puntigam an den Pfosten.
Deutschland zeigte sich auf der anderen Seite im Abschluss zunächst effizienter. Mit der ersten richtigen Chance brachte Lina Magull ihre Farben nach 25 Minuten in Front. Danach liessen die Spielerinnen von Martina Voss-Tecklenburg aber reihenweise Top-Chancen aus – und scheiterten ihrerseits zweimal an Pfosten und Latte.
Am Ende war es Routinière Alexandra Popp vorbehalten, in der 90. Minuten mit dem 2:0 für die Entscheidung zu sorgen. Die 31-Jährige nutzte einen kapitalen Fehler von Österreichs Torhüterin Manuela Zinsberger bei einem Abschlag. Es war indes ein Lapsus, der sich angekündigt hatte: Immer wieder war es gefährlich geworden wenn die 26-Jährige den Ball am Fuss hatte.
Für Österreich endet so die EURO 2022 eine Runde früher als bei der letzten Austragung in den Niederlanden 2017. Wo es haperte, ist an der Statistik abzulesen: In den letzten 9 EURO-Spielen kassierte Österreich nur 4 Gegentreffer – in der Offensive ist aber noch Luft nach oben.
Deutschlands EM-Abenteuer geht am kommenden Mittwoch mit dem Halbfinal weiter. Dann werden die Gegnerinnen entweder Frankreich oder Niederlande heissen.