Am Samstagabend löste Frankreich mit einem 1:0 n.V gegen die Niederlande als letztes Team das Ticket für die Halbfinals an der Women's EURO in England. Damit kommt es am Dienstag und Mittwoch zu den Duellen England - Schweden sowie Deutschland - Frankreich (beide Partien sind live bei SRF zu sehen).
Unter den Halbfinalisten hat es kein Überraschungsteam. Alle vier Equipen gehören zu den Top 8 der Fifa-Weltrangliste und zu den Top 6 in Europa. England, Schweden, Deutschland und Frankreich haben alle ihre Gruppe auf Platz 1 beendet und sind im Turnier noch ungeschlagen.
England - Schweden (Dienstag, 21:00 Uhr MEZ; Sheffield)
Die Euphorie im Land der EURO-Gastgeberinnen ist grenzenlos. Gewisse Boulevard-Blätter schrieben nach dem Sieg der «Lionesses» im Viertelfinal gegen Spanien (2:1 n.V.) bereits von «Football's coming home». Seit die englischen Männer 1966 die WM (im eigenen Land) gewannen, wartet man auf einen weiteren Titel – bei beiden Geschlechtern.
Dass sie reif für den Pokal sind, zeigten die EM-Finalistinnen von 2009 an den letzten drei grossen Turnieren. Sowohl an der WM 2015 als auch an der EM 2017 und WM 2019 scheiterte man erst im Halbfinal. Mit 16 Toren in vier Spielen stellen die Gastgeberinnen die beste Offensive aller Teams.
Wenn England 2022 das nächste Halbfinal-Out verhindern möchte, muss am Dienstag ein Sieg gegen Schweden her. Die Skandinavierinnen, an der EURO Dauergast im Halbfinal, krönten sich 1984 zu den ersten Europameisterinnen überhaupt. Seither sind drei Final- und vier Halbfinal-Niederlagen dazugekommen. In der Gruppenphase setzte sich Schweden unter anderem auch gegen die Schweiz durch (mit einem 2:1).
Deutschland - Frankreich (Mittwoch, 21:00 Uhr MEZ; Milton Keynes)
Die zweifachen Welt- und achtfachen (!) Europameisterinnen aus Deutschland verpassten an den letzten beiden grossen Turnieren die Halbfinals. Nun sind die DFB-Frauen zurück unter den besten Vier. Und das, ohne einen einzigen Gegentreffer kassiert zu haben.
Im Viertelfinal gegen Österreich sorgte Alexandra Popp mit dem 2:0 für die Entscheidung. Die 31-jährige Stürmerin hatte die letzten beiden EM-Endrunden verletzt verpasst. Nun hat sie in allen vier EURO-Spielen einen Treffer erzielt, was zuvor noch keiner Spielerin gelungen ist.
Im Halbfinal kommt es für Deutschland zum ultimativen Test gegen Frankreich. Die Weltnummer 3 steht zwar zum allerersten Mal überhaupt an einer EM oder WM unter den letzten Vier, ist aber seit Jahren eines der dominantesten Frauen-Nationalteams.
Von ihren letzten 18 Partien gewannen «Les Bleues» nur beim 1:1 im letzten EURO-Gruppenspiel gegen Island nicht. Beim Viertelfinal-Erfolg gegen Titelverteidiger Niederlande zeigten die Französinnen viel Moral, als sie sich trotz grossem Chancenwucher in der Verlängerung noch durchsetzten.