Es war das vermeintliche Spitzenspiel der Gruppe A, das Duell zwischen Gastgeber England und Norwegen am vergangenen Montag. Doch die mit Spannung erwartete Partie verkam zur englischen Machtdemonstration: Es resultierte eine blamable Pleite für die Skandinavierinnen.
Schon nach 45 Minuten lag Norwegen mit sechs Toren im Hintertreffen. Gleich mit 0:8 wurde das Team um Topspielerin Ada Hegerberg in Brighton letztlich vom Platz gefegt. Das defensive Debakel war von historischem Ausmass: Noch nie hatte ein Team an einer EM-Endrunde zuvor eine höhere Niederlage eingefahren.
Vier Tage nach der englischen Lehrstunde geht es für die Norwegerinnen an gleicher Stätte gegen Österreich nicht nur um Wiedergutmachung, sondern auch um das Viertelfinal-Ticket.
Das punktgleiche Österreich startet mit den besseren Karten in die Partie. Weil sich die Defensive der ÖFB-Elf gegen England im Startspiel deutlich weniger anfällig zeigte (0:1), reicht dem Aussenseiter aufgrund des besseren Torverhältnisses schon ein Unentschieden zum Vorstoss in die K.o.-Phase.
2017 bis in den Halbfinal
Österreichs Trainerin Irene Fuhrmann schiebt die Rolle der Favoritinnen trotzdem den Gegnerinnen aus Skandinavien zu. Trotz, oder vor allem wegen des Debakels gegen England: «Ein verwundetes Tier ist ein gefährliches Tier», so die 41-Jährige vor dem Showdown in der Gruppe A.
Die Ausgangslage ähnelt derjenigen bei der EM 2017, als Österreich im abschliessenden Gruppenspiel gegen Island ebenfalls ein Unentschieden für ein Weiterkommen gereicht hätte. Das Team gab sich keine Blösse und stellte das Weiterkommen mit einem souveränen 3:0-Erfolg sicher.
Die Reise ging für den damaligen Gruppengegner der Schweiz sogar noch weiter. Erst im Halbfinal wurde Österreich bei seiner EM-Premiere von Dänemark gestoppt. So weit dürfte es nach den Fans auch dieses Jahr gerne gehen. Noch aber hat das verwundete Norwegen etwas dagegen.