- Ein überlegenes Schweden gewinnt den Viertelfinal an der EM in England gegen Belgien dank eines Treffers in der 92. Minute 1:0.
- Linda Sembrant ist nach dem 13. Eckball bei einem Abpraller zur Stelle.
- Im Halbfinal treffen die Schwedinnen am Dienstag auf die englischen Gastgeberinnen (live bei SRF zwei).
Es erinnerte an ein Powerplay, die gelbe Schlinge zog sich immer enger. Doch die Belgierinnen, die sichtlich auf das Konzept schnelle Konter setzten, hielten im Viertelfinal gegen Schweden das 0:0. Das änderte sich auch nicht in der 73. Minute, als Stina Blackstenius mit ihrem Kopfball aus kurzer Distanz einmal mehr ihre Meisterin in Belgiens mirakulös parierender Keeperin Nicky Evrard fand.
So war es einer der genannten Nadelstiche, der die «Red Flames», fast in Führung brachte. Doch Elena Donth traf bei ihrem Abschluss (82.) nur das Aussennetz. Das schwedische Gemüt drohte sich langsam den regnerischen Bedingungen im Leigh Sports Village Stadium anzugleichen. Ans Aufgeben dachte die «Damlandslaget» indes nicht. Prompt brachte die Zahl 13 den Schwedinnen Glück: Nach dem 13. Eckball drückte Linda Sembrant einen Abpraller über die Linie. Die 35-jährige Routinierin, die bei Juventus Turin tätig, ist avancierte damit zur Matchwinnerin.
Die Stadionuhr zeigte zu diesem Zeitpunkt bereits die 2. von 3 Nachspielminuten an. Also pfiff Kateryna Monzul kurze Zeit später ab und machte damit den schwedischen Halbfinal-Einzug perfekt.
Immer wieder Evrard
Schon sehr früh waren die Schwedinnen der Führung etliche Male sehr nahegekommen. Dass daraus jedoch nichts wurde, lag primär an Evrard. Die belgische Schlussfrau war bei Filippa Angeldals Distanzversuch (6.), dem Kopfball von Amanda Ilestedt (15.) oder auch dem Abschluss von Blackstenius aus 4 Metern zur Stelle.
Und lag der Ball dann doch im Tor, mischte sich der VAR ein. So geschehen in der 26. Minute: Blackstenius wurde herrlich von Kosovare Asllanis Lochpass in die Schnittstelle lanciert. Nicht einmal Evrard konnte sie stoppen, dafür aber der Videoschiedsrichter, der eine hauchdünne Abseitsstellung entlarvte. Die kalibrierten Linien lagen dabei derart nahe beieinander, dass die Position im Offside von freiem Auge unmöglich zu erkennen war.
Am Dienstag kommt es nun in Sheffield zwischen England und Schweden zum Duell ums Finalticket. Im einen Tag darauf stattfindenden zweiten Halbfinal müssen die deutschen Frauen noch auf ihre Gegnerinnen warten: Die Ausmarchung findet am Samstag zwischen Frankreich und den Niederlanden statt. Der grosse Final steigt dann am 31. Juli. SRF zeigt alle Partien live.