Aus und vorbei: Der Traum vom erstmaligen Titelgewinn platzte für «Les Bleues» auch bei der 13. Turnierausgabe einer EM-Endrunde. Bei Frankreichs Halbfinal-Premiere in England war am Mittwochabend Rekordsieger Deutschland (bereits 8-facher Europameister) um ein Tor stärker.
Ein Blick in 5 Zeitungen bzw. Internetportale am Tag nach dem Scheitern mit 1:2 zeichnet ein identisches Bild. Es ist allseits die Rede von einem «grausamen Szenario» und einer überragenden Alexandra Popp beim Gegner, die die Französinnen noch lange im Schlaf verfolgen dürfte ...
- «L'Équipe»: Das Schreckgespenst ist schnell gefunden
«Popp top, Périsset abwesend (...) Die deutsche Kapitänin war mit Spannung erwartet worden und enttäuschte nicht. Mit einem Doppelpack, ihrem fünften und sechsten Treffer in dem Turnier, bestätigte Alexandra Popp die Bandbreite ihres immensen Talents. Perfekt begleitet wurde die 31-jährige EM-Debütantin dabei von Svenja Huth, die bei beiden deutschen Treffern die entscheidende Passgeberin war.» Bei dieser Lobeshymne auf das herausragende DFB-Duo erhielt vor allem eine eigene Spielerin keine Bestnoten: Eve Périsset, die ihre Farben gegen die Niederlande vom Penaltypunkt aus noch in den Halbfinal geschossen hatte, blieb auf der Position der Aussenverteidigerin einiges schuldig.
- «Libération»: Bei der Prüfung durchgefallen
«Die Französinnen bestehen den deutschen Crash-Test im Halbfinal nicht. Mit ihrem Doppelpack war Stürmerin Alexandra Popp deren Peinigerin.»
Die Partie entglitt Frankreich paradoxerweise gerade dann, als Deutschland am meisten in Schwierigkeiten zu sein schien.
- «Le Monde»: Die Störenfriede im Traum
«Deutschland beendet Frankreichs Traum vom Final. (...) Der Sommertraum vom ersten internationalen Titel ihrer Geschichte wurde von Deutschland im Halbfinal der EM ausgelöscht. (...) Den Namen Alexandra Popp werden die Französinnen von diesem Turnier noch lange in Erinnerung behalten.»
- «Le Figaro»: Der Widersinn auf der vorletzten Etappe
«Der blaue Traum vom ersten Final ist ausgeträumt. (...) Wie schon bei der WM 2011 oder den Olympischen Spielen 2012, stolperten die Französinnen nur einen Schritt von einem grossen internationalen Endspiel entfernt. In einer Partie, die ihnen paradoxerweise gerade dann entglitt, als Deutschland am meisten in Schwierigkeiten zu sein schien. Ein grausames Szenario.»
- «Les Dernières Nouvelles d’Alsace»: Noch müssen sie hintanstehen
«Und am Ende gewinnt Deutschland. Während es den Männern seit einigen Jahren gelungen ist, mit diesem alten Sprichwort aufzuräumen, müssen die französischen Fussballerinnen sich noch gedulden.»