Es ging «nur» um einen Platz im Playoff-Final anlässlich der WM-Qualifikation. Und doch war der erste offizielle Auftritt der ukrainischen Nationalmannschaft seit Mitte November in der schottischen Hauptstadt einer mit besonderer Strahlkraft.
Jarmolenkos Kabinettstückchen
Von Anfang an zeigten die Osteuropäer, dass sie im stimmungsvollen Hampden Park ein sportliches Zeichen setzen wollen. Sie wirkten gewillter als die Gastgeber und präsentierten sich besonders durch Oleksandr Zinchenko und Ruslan Malinowskyi im Mittelfeld spielstärker. Dennoch war es weniger schnörkelloses Kombinationsspiel als ein vertikaler Ball hinter die Abwehr gewesen, der die schottische Defensive in der 33. Minute aushebeln sollte.
Adressat Andrej Jarmolenko verpackte in seine zwei Ballberührungen nicht nur eine gekonnte Annahme, sondern auch einen gefühlvollen Lupfer über Craig Gordon zur Führung. Kurz nach der Pause doppelte Jarmolenkos Sturmpartner Roman Jaremtschuk mit einem präzisen Kopfball gegen die Laufrichtung von Gordon zum 2:0 nach.
Buschtschan lässt Schottland hoffen
Ausgerechnet ein anderer Ukrainer sollte den Gastgebern aber wieder Hoffnung einhauchen: Goalie Georgi Buschtschan. Dieser liess in der Schlussphase einen haltbaren Abschluss von Callum McGregor durch die Hände rutschen. Zuvor hatte sich der Torhüter von Dynamo Kiew bereits einige Unsicherheiten geleistet, welche die Schotten erst aus ihrer Lethargie hatten erwachen lassen.
Doch das Aufbäumen der Hausherren kam zu spät. Viel eher war es in der Nachspielzeit Artem Dowbyk, der nach einem Konter mit dem 3:1 das Weiterkommen der Ukraine besiegelte. Dieser fehlt zur Teilnahme an der WM-Endrunde in Katar, wo in der Gruppe B England, die USA und der Iran warten, damit noch ein Sieg: jener am Sonntag (5. Juni) im Playoff-Final in Wales.