Jahrelang hatten Aktivistinnen auf diesen Moment hingearbeitet: Am Donnerstag werden 4600 Iranerinnen im Azadi-Stadion von Teheran das WM-Quali-Spiel der Männer-Nationalmannschaft gegen Kambodscha mitverfolgen.
Sie werden allerdings nur in einen von männlichen Fans abgetrennten Sektor eingelassen. Die Frauen-Tickets gingen binnen Minuten weg.
Protest fordert Tote
Kurz nach der islamischen Revolution von 1979 war Iranerinnen der Stadion-Besuch verboten worden. Nur mit Spezial-Bewilligungen oder verkleidet als Männer gelang es einzelnen Frauen, Spiele live mitzuverfolgen.
Noch vor einem Testspiel im Juni waren Iranerinnen, die Einlass ins Azadi-Stadion begehrten, festgenommen worden. Eine «Blue Girl» genannte Frau steckte sich aus Protest in Brand und erlag ihren Verletzungen.
Kritik hält an
Frauenrechtlerinnen geht das teilweise Einlenken Irans nicht weit genug. Nur 5 Prozent der Plätze seien für Frauen reserviert, kritisieren sie. Zudem seien die Zäune um den Frauen-Sektor eine Gefahr. Die Zulassung gilt vorerst nur für Länderspiele.