Vor dem Duell gegen die Schweiz am Freitag geht bei Europameister Italien die Angst um. Vier Monate nach dem glanzvollen Triumph von Wembley zittern die «Azzurri» um die Teilnahme an der WM in Katar – ein erneutes Scheitern in der Quali wie 2018 würde den vierfachen Weltmeister massiv erschüttern. Deshalb ist die Devise vor dem «Final» gegen die Schweiz klar: verlieren verboten.
«Wir wissen, dass es ein wichtiges Spiel ist. Wir müssen ruhig bleiben und dürfen uns nicht zu sehr unter Druck setzen», sagte Italiens Coach Roberto Mancini.
Bei einer Niederlage gegen die punktgleiche Schweiz wäre die direkte WM-Qualifikation bei nur einem ausstehenden Spiel kaum mehr zu erreichen. Platz zwei würde den Italienern zwar eine weitere Chance über die Playoffs im März eröffnen, doch der Weg wäre beschwerlicher denn je.
Deshalb kommen die kurzfristigen Ausfälle von Lazio-Stürmer Ciro Immobile (Probleme mit der Wade) und Abwehrchef Giorgio Chiellini (Probleme mit den Adduktoren) zur Unzeit, zumal bereits Mittelfeldchef Marco Verratti fehlt.
EM-Rausch ist längst verflogen
Tuttosport schrieb bereits von einem «Drama» für Italien: «Mancini verliert einen Eckpfeiler seiner Mannschaft.» Der Corriere dello Sport schlug sofort «Alarm. Immobile verletzt – Mancini zittert», titelte das Blatt. Der Coach müsse nun «Mut beweisen, um Lösungen zu finden».
Längst ist der EM-Rausch bei den Italienern um die Stars Gianluigi Donnarumma, Giorgio Chiellini und Jorginho verflogen. Im Oktober riss im Halbfinal der Nations League durch ein 1:2 gegen Spanien nach 37 (!) Spielen ohne Niederlage die beeindruckende Weltrekord-Serie der «Squadra Azzurra». Nach der EM gab es in fünf Länderspielen überhaupt nur zwei Siege, dazu ein 0:0 im Hinspiel gegen die Schweiz.
Beiden Teams droht unabhängig vom Ausgang des «Endspiels» allerdings noch einmal Stolpergefahr: Italien muss im letzten Gruppenspiel am Dienstag in Nordirland liefern, die Schweiz ist ein letztes Mal zu Hause gegen Bulgarien gefordert. Erst dann ist klar, wer das direkte WM-Ticket gelöst hat.