- Italien bleibt in den WM-Playoffs im Halbfinal sensationell an Nordmazedonien hängen.
- Der Europameister unterliegt dem Aussenseiter nach einem Lucky Punch von Aleksander Trajkovski in der Nachspielzeit zuhause in Palermo mit 0:1.
- Damit verpasst Italien zum zweiten Mal in Serie eine WM.
- Portugal gewinnt gegen die Türkei mit 3:1 und misst sich am Dienstag mit dem Überraschungsteam Nordmazedonien.
- Hier geht's zum Round-up der WM-Playoffs
Die WM 2022 in Katar findet ohne den Europameister statt! Dass Italien in den WM-Playoffs scheitern könnte, war aufgrund der schwierigen Auslosung durchaus vorstellbar. Dass die «Squadra Azzurra» aber nicht etwa in einem allfälligen Playoff-Finalspiel gegen Portugal verliert, sondern bereits im Halbfinal an Nordmazedonien hängenbleibt, schien undenkbar. Doch genau dieses Szenario ist eingetroffen.
Trajkovskis Schuss mitten ins italienische Fussballer-Herz
Auf das Aus Italiens hatte auch während des Spiels wenig bis nichts hingedeutet. Das Heimteam dominierte den Gegner in Palermo nach Belieben, liess im Angriff jedoch jegliche Durchschlagskraft vermissen. Eine «Hundertprozentige» konnte sich der Europameister in 95 Minuten nicht erarbeiten. Die beste Chance zu einem Torerfolg vergab Domenico Berardi nach einer halben Stunde, als er den Ball nach einer missglückten Spieleröffnung von Goalie Stole Dimitrievski nicht im Tor unterbringen konnte.
Hinten hielten die bestens organisierten Nordmazedonier dicht und vorne nutzten sie eine Halb-Chance zum Lucky Punch. Aleksandar Trajkovski profitierte in der 92. Minute von einem ungenügenden Defensivverhalten der Italiener. Gleich 3 «Azzurri» schauten nur zu, als Trajkovski aus etwas mehr als 20 Metern abzog und Gianluigi Donnarumma mit seinem satten Schuss düpierte. Die 196 cm Körpergrösse reichten dem italienischen Schlussmann nicht, um den Einschlag zu verhindern. Um das Fiasko zu verhindern.
Damit geht die Weltmeisterschaft (21. November bis 18. Dezember) zum zweiten Mal in Serie ohne Italien über die Bühne. Bereits 2018 in Russland fehlten die «Azzurri», damals blieb Italien in der Barrage an Schweden hängen.
Nordmazedonien nun gegen Portugal
Des einen Leid ist des anderen Freud: Für Nordmazedonien lebt der Traum von der erstmaligen WM-Teilnahme tatsächlich weiter. Die Südosteuropäer, die 2021 erstmals den Sprung an eine EM-Runde geschafft hatten, bekommen es im Playoff-Final im Pool C am kommenden Dienstag mit Portugal zu tun.
Die Iberer wurden ihrer Favoritenrolle im Gegensatz zu den Italienern gerecht. Auch der Europameister von 2016 kam in Porto gegen die Türkei jedoch ins Wanken. Otavio (15.) und Diogo Jota (42.) sorgten für eine beruhigende 2:0-Pausenführung. Doch die Türken meldeten sich dank eines schön herausgespielten Treffers durch Burak Yilmaz (65.) zurück.
20 Minuten später avancierte der Lille-Stürmer im Estadio do Dragão zur tragischen Figur. Yilmaz spedierte in der 85. Minute einen Elfmeter über das Tor und vergab somit die goldene Chance auf den Ausgleich. Auf der Gegenseite machte Joker Matheus Nunes (94.) mit dem 3:1 in den Schlusssekunden alles klar.