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YB-Trainerin vor Comeback Kind als Karrierehemmnis? Wübbenhorst nach Baby-Pause zurück

YB-Trainerin Imke Wübbenhorst kehrt nach 14 Wochen Baby-Pause zurück und will in Bern eine Ära prägen.

Frau in weissem T-Shirt gestikuliert neben Kamera im Freien.
Legende: Kehrt als Mutter an die Seitenlinie zurück YB-Trainerin Imke Wübbenhorst. Keystone/Salvatore Di Nolfi

Trainerin Imke Wübbenhorst kehrt am Samstag im Ligaspiel gegen GC nach 14 Wochen Mutterschaftsurlaub auf die Trainerbank bei den YB Frauen zurück. Der Alltag als Profitrainerin und Mutter mit einem gerade einmal dreieinhalb Monate alten Jungen ist eine ganz eigene Herausforderung.

Ein Kind als Karrierehemmnis? «Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, weil ich davon überzeugt bin, dass ich alles hinbekomme, auch weil ich familiär eine super Unterstützung bekomme und YB voll hinter mir steht», entgegnet Wübbenhorst. Als Support ist ihre Mutter Kerstin nach Bern gereist.

Ich bin nicht der Typ, soviel aus der Hand zu geben.

Seit ihrem Abschied in den Mutterschaftsurlaub Ende November vertrat sie der Technische Leiter Rolf Kirchhofer. «Er hat schon gesagt: ‹Imke, magst du noch eine Woche länger machen?› Die Mannschaft macht eben Spass», erzählt Wübbenhorst. Zuletzt schlug man den FCZ. «Wir haben uns auch zusammen mit der Geschäftsführung viele Gedanken gemacht, was die beste Lösung ist», meint Kirchhofer. «Es ist gut aufgegangen.»

Ein Job-Tandem mit Kirchhofer, um privat mehr Zeit zu haben, kam Wübbenhorst nicht in den Sinn. «YB ist sehr fortschrittlich und offen. Wenn ich so etwas anstreben würde, würde der Verein vermutlich auch mitgehen», sagt Wübbenhorst. «Ich bin aber nicht der Typ, soviel aus der Hand zu geben. Ich möchte wieder zu 100 Prozent zu meiner Mannschaft zurück.»

Als Pionierin bei den Männern beleidigt – prägt sie in Bern eine Ära?

Nach turbulenten Zeiten im Männerfussball inklusive übler Beleidigungen kam die Station Bern im Sommer 2022 für Wübbenhorst gerade recht. «Es hat damals super Spass gemacht mit den Jungs, gleichzeitig hast du immer das Gefühl gehabt, im Schaufenster zu stehen und dich beweisen zu müssen. Du bist schnell in einen Rechtfertigungsmodus geraten, dessen war ich leid», erzählt sie.

«Ich wollte wieder in Ruhe arbeiten, ohne dass alles beäugt wird. In Bern war es schön zu erleben, wie ich im Frauenfussball geschätzt werde, vermutlich auch weil ich früher selber gespielt habe», sagt Wübbenhorst. «Ich hoffe, noch ein paar Jahre in Bern trainieren zu können. Warum nicht eine Ära prägen wie einst Christian Streich in Freiburg?»

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srf.ch/sport, Webonly-Livestream, 15.03.2025, 15:50 Uhr ; 

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