- Jason Joseph krönt sich in Istanbul souverän zum Hallen-Europameister über 60 m Hürden.
- Bronze geht in derselben Disziplin an Ditaji Kambundji.
- Leer gehen dagegen Lore Hoffmann und Audrey Werro (beide 800 m), Annik Kälin (Weitsprung) und Loïc Gasch (Hochsprung) aus.
60 m Hürden Männer
Jason Joseph hat über 60 m Hürden an der Hallen-EM in Istanbul die Goldmedaille gewonnen. Der 24-jährige Baselbieter setzte sich im Final in 7,41 Sekunden überlegen durch. Joseph besiegte damit den Fluch an Grossanlässen. Seit der WM 2019 in Doha hatte er in der Elite-Kategorie nie jene Leistung abrufen können, die in ihm steckt. Nun holte der U23- und U20-Europameister die erste Medaille an einem internationalen Event bei den Grossen. Joseph hatte in dieser Saison den Schweizer Rekord in 5 Etappen auf 7,44 Sekunden gesenkt, im Final folgte sein sechster Streich. Insgesamt verbesserte er sich in diesem Winter um 15 Hundertstel.
60 m Hürden Frauen
Kurz zuvor hatte sich Ditaji Kambundji in derselben Disziplin Bronze gesichert. Die 20-jährige Bernerin lief in 7,91 Sekunden hinter Reetta Hurske (FIN/7,79) und Nadine Visser (NED/7,84) ins Ziel. Somit schlug die jüngste der Kambundji-Schwestern bei der Elite erneut zu: Vergangenen August hatte sie sich bereits an der EM in München 2022 Bronze umhängen lassen. Die Bernerin war dank ihrem Schweizer Rekord (7,81) als Nummer 2 der Entry List in die Türkei gereist. Schwester Mujinga hatte am Freitag im 60-m-Sprint Gold gewonnen.
800 m der Frauen
Über 800 m der Frauen stachen beide Schweizer Trümpfe nicht. Die erst 18-jährige Audrey Werro lief zu Beginn der Zielgeraden auf Platz 3, wurde aber noch knapp abgefangen. Die Freiburgerin verpasste als 5. das Podest bloss um 6 Hundertstel. Lore Hoffmann wählte eine andere Taktik und lief während 3 der 4 Runden hinten im Feld. Zum Schluss kam die Walliserin aber nicht mehr wie gewünscht an die Besten heran und musste mit dem 6. Rang vorliebnehmen.
Weitsprung der Frauen
In einem hochklassigen Feld hatte Annik Kälin bei der Medaillenvergabe nichts zu melden. Die Bündnerin sprang mit ihrem 1. Satz auf 6,61 m und blieb damit um 9 Zentimeter über ihrer Jahres-Bestleistung. Auf die Medaillen-Ränge fehlten Kälin am Ende 30 Zentimeter. Gold ging mit einem 7-Meter-Satz überraschend an Jazmin Sawyers. Die Britin setzte sich vor Larissa Iapichino (ITA) und Ivana Vuleta (SRB) durch. Favoritin Malaika Mihambo (GER) ging als 4. leer aus.
Hochsprung der Männer
Nachdem Loïc Gasch in der Qualifikation noch die 2,19 m übersprungen hatte, scheiterte der 28-Jährige im Final bereits an 2,15 m. Für Gasch, der sich über sein Abschneiden enttäuscht zeigte, reichte es so nur zum 7. Platz. «Ich habe mir beim Aufwärmen den Rücken blockiert, aber das soll keine Ausrede sein. Technisch waren meine Sprünge wie den ganzen Winter schon eine Katastrophe», bilanzierte der Schweizer Rekordhalter.