«Einen Top-10-Platz würde ich natürlich nehmen», sagt Matthias Kyburz vor dem EM-Halbmarathon am Sonntag. Selber einschätzen kann der 34-Jährige seine Chancen nach eigenen Aussagen zwar kaum, weil er seine Konkurrenten gar nicht kenne. Sein Coach Viktor Röthlin traut ihm aber einen Spitzenplatz zu. «Und wenn Viktor das sagt, dann glaube ich ihm das», so der gelernte Orientierungsläufer lächelnd.
Der achtfache OL-Weltmeister ist im April mit einem Knall in die Leichtathletikszene eingetreten: Bei seinem ersten Marathon katapultierte sich Kyburz in Paris mit einer Zeit von 2:07:44 Stunden auf Rang 3 der ewigen Schweizer Bestenliste (hinter Tadesse Abraham und Röthlin) und unterbot gleich die Olympia-Limite.
Erfahrungen in Renntaktik sammeln
«Als ich die Qualifikation für den Olympia-Marathon schaffte, war klar, dass ich auch den EM-Halbmarathon mitnehme», sagt Kyburz. Das Rennen vom Sonntag sei aber in erster Linie ein Vorbereitungswettkampf für Paris. Es gehe darum, Erfahrungen an einem Grossanlass zu sammeln, namentlich wie man in einem taktisch geprägten Rennen zu laufen habe.
«Wir erwarten keinen schnellen Start. Für mich wird es darum gehen, ins Rennen zu finden», meint Kyburz. Als Herausforderung betrachtet er die Temperatur. «Es wird wohl sehr heiss. Man darf die Körner nicht zu früh verbrennen.» Sehr wichtig sei das gute Kühlen vor dem Start und während dem Rennen. Grundsätzlich ist Kyburz zuversichtlich: «Ich habe gut trainiert und fühle mich in Form.»
Schweizer Quartett am Start
Neben Kyburz sind am Sonntag drei weitere Schweizer am Start: Marathon-Rekordhalter Abraham, Patrick Wägeli sowie Julien Wanders.