«Es war eine Traum-Indoor-Saison, besser hätte es nicht laufen können», sagte Kälin, die seit ihrer Jugend von ihrem Vater Marco trainiert wird. «Es ist mega cool, dass es im letzten Sprung aufgegangen ist.»
Die Schweizerin hatte schon vor zwei Wochen an der Hallen-EM in Apeldoorn Silber geholt. Damals sprang sie mit dem Schweizer Rekord von 6,90 m gar noch 7 Zentimeter weiter. Die Italienerin Larissa Iapichino und die Deutsche Malaika Mihambo, die in den Niederlanden zusammen mit Kälin auf dem Podest gestanden waren, verzichteten auf die Reise nach China. Das schmälert Kälins Erfolg jedoch in keinster Weise.
«Es fehlten sicher einige, und es ist eine Indoor-Saison – aber trotzdem: Es ist eine Medaille – weltweit», zeigte sich die 24-Jährige zufrieden. Insgesamt hat Kälin nun drei Medaillen an Grossanlässen gewonnen; 2022 hat sie noch EM-Bronze im Siebenkampf gewonnen.
Körperlichen Problemen getrotzt
Vor der Hallen-WM hatte Kälin körperliche Probleme bekundet. Ursprünglich hätte sie in Nanjing im Fünfkampf antreten wollen, fühlte sich dann dazu aber körperlich nicht bereit. Dass sie nun im Weitsprung konstant gute Weiten zeigen konnte, sei sehr «vielversprechend für die Zukunft». Auf den Fünfkampf zu verzichten, sei die richtige Entscheidung gewesen.
Vom Zeitplan her ist ein WM-Start im Weitsprung und Siebenkampf sehr gut möglich.
Nun will Kälin ihre Blessuren auskurieren und danach «fit in die Aussensaison starten». Die genaue Saisonplanung im Freien steht noch nicht. Neben Mehrkämpfen will sie zwischendurch weiterhin im Weitsprung an den Start gehen.
Zwei Chancen in Tokio
Doch das Ziel ist klar: Tokio. «Ich will an der WM im September in Topform sein», so Kälin. Und in der japanischen Hauptstadt plant sie gar einen Doppelstart. «Wenn es aufgeht», will sie im Weitsprung und im Siebenkampf am Start sein. «Vom Zeitplan her ist es sehr gut möglich.» Nur zu gerne würde Kälin dann auch im Freien auf Weltniveau über eine Medaille jubeln können.