Arroganzanfall, Respektlosigkeit, Provokation, Unsportlichkeit – Jakob Ingebrigtsen hat an der WM in Budapest bereits im Halbfinal für grosses Aufsehen gesorgt. Der norwegische Goldfavorit qualifizierte sich am Sonntag über 1500 m ohne Mühe für den Final vom Mittwoch. Und schien sich seiner Dominanz dabei sehr bewusst zu sein.
Zu Beginn des Rennens reihte sich Ingebrigtsen locker im Feld ein. Erst in der Schlusskurve zog der Olympiasieger von Tokio dann das Tempo an und liess die Konkurrenz mühelos stehen. Noch weit vor der Ziellinie riss er mehrfach seinen Arm hoch, um das Publikum im Stadion anzufeuern. Eine Geste, mit welcher der 22-Jährige nicht nur Sympathien sammelte.
«Es gab sehr viele Reaktionen auf sein Gehabe im Halbfinal, vor allem auch auf Social Media. Aber für Ingebrigtsen ist es eine Show. Er sieht es selbst als Show», sagt SRF-Experte Viktor Röthlin zum jüngsten Auftritt des norwegischen Ausnahmeläufers, der nur schon aufgrund seiner Tattoos aus dem Feld heraussticht.
Röthlin gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn er von Ingebrigtsen spricht. «Er ist ein unglaublicher Sportler. Jemand, der so zielstrebig ist, wie fast kein anderer, der mit 6 Jahren zu trainieren begonnen hat – mit einem Ziel: der beste Läufer der Welt zu werden.»
Warum Röthlin den Norweger als «Riesen-Gewinn» für die Leichtathletik sieht und weshalb ihm dessen Zielstrebigkeit fast schon Angst macht, erklärt der ehemalige Marathonläufer im Interview oben.