Zum Inhalt springen

5 ikonische Sport-Momente Diese «ewigen Rekorde» waren doch nicht für die Ewigkeit bestimmt

Sie galten als unüberwindbar – und waren es doch nicht. Ein Rückblick auf Bestmarken, die nur scheinbar für die Ewigkeit waren.

894 Treffer hatte Wayne Gretzky in seiner illustren NHL-Karriere erzielt. Eine Zahl, die mehr als 30 Jahre in Stein gemeisselt war. Doch dann übertraf Alexander Owetschkin den Kanadier am Sonntag mit einem Hammer aus der Distanz – seinem Paradeschuss. Hier sind andere «ewige» Bestmarken, die die Zeit doch nicht überstanden haben.

Federer verzaubert Wimbledon

Er war der Poet im Schweissband, in einer anderen Tennis-Ära. Roger Federer machte den Sport zu einer Kunstform, Wimbledon war seine wichtigste Bühne. Als der «Maestro» 2009 Andy Roddick in einem der besten Finals der Geschichte bezwang, stand da kein Eroberer, sondern ein Virtuose – der allerdings gerade den grossen Pete Sampras vom Thron gestossen hatte. Der 15. Triumph bei einem Grand-Slam-Turnier war ein historisches Ereignis, insgesamt 20 sollten es für Federer noch werden. Später wurde aber auch er entthront: Novak Djokovic gewann bereits 24 Grand Slams – und er ist noch nicht fertig.

LeBron James überwirft Abdul-Jabbar

Man hatte ihn schon kommen sehen. LeBron James war bereits an der Highschool eine nationale Attraktion, von dort sprang er direkt ins Scheinwerferlicht der NBA. Und James blieb. Und blieb. Und traf. 2023 fiel dann der letzte, schwerste Meilenstein: Ein Wurf, ein flatterndes Netz, und die Zeit hielt kurz inne – James löste den Punkterekord von Kareem Abdul Jabbar (38'387) ab. «Die Möglichkeit, hier mit einer so bedeutenden Legende wie Kareem zu stehen, bedeutet mir sehr viel», sagte James bei der anschliessenden Ehrung. Mittlerweile jagt der 40-Jährige nur seine eigenen Massstäbe, steuert geradewegs auf die 50'000 Punkte in Saison und Playoffs zu.

Shiffrin lässt die Zeit stehen

Mikaela Shiffrin tanzt über den Hang, der Schnee ist ihr Element. Mit einer unheimlichen Klarheit jagt sie Tor um Tor, und 2023 fiel dann auch die Marke von Ingemar Stenmark – 86 Weltcupsiege, das war einmal der Massstab. «Ich freue mich für sie. Sie hat es sich wirklich verdient», sagte der entthronte Schwede über seinen Rekord. Mittlerweile hat Shiffrin bereits die 100 geknackt.

Hamilton übertrifft Schumacher

Michael Schumachers 91 Siege in der Formel 1 waren mehr als eine Zahl, sie waren das Zeugnis seiner Grösse. Doch Lewis Hamilton fuhr gar nicht, um sich zu vergleichen, das sagte er zumindest immer. Die Ära mit Mercedes brachte ihn immer näher heran an den «ewigen» Rekordweltmeister, und als er 2020 dann seinen 92. Grand Prix gewann, da geschah das fast leise. «Das verdanke ich den Leuten im Werk», sagte Hamilton. Kein Triumphgeheul – nur ein Mann, der Geschichte schrieb. Bei 105 GP-Siegen steht der Brite mittlerweile. Und Schumachers 7 WM-Titel hat er ebenfalls erreicht.

Powells Flug in die Geschichte

Bob Beamons Sprung in den Höhen von Mexiko-Stadt 1968 war surreal, fast ein Märchen. Um 55 Zentimeter überflügelte er den bisherigen Rekord, so etwas hatte es noch nie gegeben. Die 8,90 m standen für mehr als 20 Jahre – dann flog Mike Powell fünf Zentimeter weiter, 1991 bei der WM in Tokio war das. Auch dieser Moment war mehr als Sport. «Vorher kannte mich kaum einer, seither die ganze Welt», sagte Powell, der den Rekord bis heute hält.

Radio SRF 3, Morgenbulletin, 05.04.2025, 7:30 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel