Am 17. Januar tat der FC Lugano auf seinen sozialen Kanälen kund, man werde sich auf den 1. Juli 2025 optisch verändern: in Form eines neuen Logos. In feinstem Marketing-Sprech wurden die überschaubaren Anpassungen damit gerechtfertigt, das «modernere und schlankere Design» entspreche den «Wachstums- und Innovationsambitionen».
Die Reaktionen der Instagram-Follower des Tessiner Klubs? Bewegten sich im bescheidenen Rahmen. Wenngleich die Mehrzahl die Änderung wahlweise als «unnötig» oder «Verschlechterung» taxierte, blieb der grosse Aufschrei aus.
Oftmals stossen solche Änderungen in der Regel auf wenig Gegenliebe. Dies musste zuletzt der FC Bayern München erfahren. Als Entwürfe auftauchten, auf welchem die Rot- und Blautöne etwas aufgehellt worden waren, gingen die Fans auf die Barrikaden. Auch wenn es zur Unterscheidung des alten und neuen Emblems nahezu eine Professur in Farbenlehre bedarf – mit Nostalgie ist nicht zu spassen.
Ruhe in Frieden, Stier Turins
Ähnliche Erfahrungen machte Juventus 2017. Aus dem altehrwürdigen Logo wurde über Nacht ein futuristisches Gekritzel, das aus einem stilisierten «J» und je einem schwarzen und weissen Streifen bestand. Weg waren die Krone und der orange Strich, weg war der Stier. Dass das neue Emblem auch noch in der Rivalen-Stadt Mailand vorgestellt wurde, verbesserte dabei die Laune der «Bianconeri»-Fans kaum.
Bei den Turinern setzte sich die Marketing-Sicht durch: Was sind ein paar Tausend genervte Fans im Vergleich zum finanziellen Millionenpotenzial, das solche Neuerungen mit sich bringen? Schliesslich stammen sowohl «Logo» als auch «Logik» vom altgriechischen «Logos» (=Vernunft) ab.
Es gibt aber auch Beispiele, bei denen sich revoltierende Supporter durchsetzten. So geschehen bei Leeds United, wo Demonstrationen die Vereinsführung dazu brachten, in Sachen Logo-Update zurückzurudern.
Fast wäre es zu den «Zürich Lions» gekommen
Hierzulande kennt man im Zürcher Eishockey eine solche Volte. Aus der Fusion zwischen dem Zürcher SC und den Grasshoppers 1997 sollten die «Zürich Lions» hervorgehen. Für die Fans ein Unding, gegen das Verschwinden des traditionellen Kürzels ZSC gab es vehemente Proteste. «Ein Stich ins Herz», meinte damals ein Zeitzeuge. Und tatsächlich wurde auf ZSC Lions ausgewichen.