Für Jürg Stahl wird Ende 2024 die Zeit als Präsident von Swiss Olympic ein Ende finden. In die achtjährige Amtszeit des Zürchers fielen negative und positive Ereignisse.
«Der Schweizer Sport hat sich während der Coronavirus-Pandemie ziemlich gut geschlagen. Das freut mich», sagte Stahl am Dienstag in einem Lausanner Hotel anlässlich des traditionellen Medienanlasses von Swiss Olympic zum Jahresende.
Es gab keine langfristigen Schäden für den Schweizer Sport.
Stahl nennt die Pandemie zwangsläufig als eine der drei grossen Herausforderungen, die er und sein Team zu bewältigen hatten. «Swiss Olympic hat seine Rolle als Dachverband gut erfüllt. Es war wichtig, dass man körperlich aktiv bleiben konnte, auch wenn es zeitweise Beschränkungen gab», meinte Stahl.
«Es gab keine langfristigen Schäden für den Schweizer Sport, obwohl man zu Beginn der Pandemie überhaupt nicht wusste, was passieren würde», erinnert sich der ehemalige SVP-Nationalrat, für den die beiden anderen grossen Herausforderungen die Ablehnung der Olympia-Kandidatur Sion 2026 durch das Walliser Volk und die Bewältigung des Skandals im Schweizer Turnsport im Jahr 2020 waren.
Mountainbike-Dreifachsieg als Topmoment
Stahl, dessen Nachfolgerin oder Nachfolger – alt Bundesrätin Ruth Metzler-Arnold oder der ehemalige Swiss-Ski-Direktor Markus Wolf – am 22. November gewählt wird, zieht es natürlich vor, die positiven Seiten seiner acht Jahre als Präsident von Swiss Olympic zu erwähnen.
«Der stärkste Moment ist die Summe aller Emotionen», betont er. Wenn er aber nur einen Höhepunkt behalten dürfe, «dann wären es die drei Schweizer Flaggen bei der Ankunft der Mountainbike-Frauen in Tokio». Jolanda Neff, Sina Frei und Linda Indergand feierten einen Dreifachsieg. «Als Präsident hast du einen erhöhten Pulsschlag. Es war noch spezieller, weil es keine Zuschauer, keine Fans gab», sagt der 56-jährige Winterthurer.
Olympia-Projekt 2038 auf gutem Weg
Stahl ist auch mit der finanziellen Entwicklung zufrieden, obwohl man sich bei Swiss Olympic vor der vom Bundesrat angestrebten künftigen Senkung der Sportbeiträge fürchtet. «Es ist immer ein Kampf, wenn man mehr Geld haben will. Es wurde viel Arbeit geleistet, und die Beiträge an die Verbände sind jedes Jahr gestiegen», sagt Stahl zur Entwicklung von 35 Millionen im Jahr 2017 auf 73 Millionen im Jahr 2024.
Zugleich betont Stahl: «Wir haben es geschafft, die Flamme wieder zu entfachen.» Dies mit Blick auf die Kandidatur der Schweiz für die Olympischen Winterspiele 2038.