Im 59. Super Bowl treffen in New Orleans die Philadelphia Eagles auf die Kansas City Chiefs. Es ist das heiss antizipierte Duell zweier Mannschaften, die sich schon vor zwei Jahren im Endspiel der National Football League (NFL) gegenüber standen. Damals gelang den Chiefs mit einem Comeback im letzten Viertel ein 38:35-Sieg.
Nach dem frühen Playoff-Out im Vorjahr sind die Eagles heuer zurück im Super Bowl. Und sie sind stärker denn je. Philadelphia stellt die beste Defensive der ganzen NFL, Quarterback Jalen Hurts spielt eine überzeugende Saison und mit Running Back Saquon Barkley landete General Manager Howie Roseman den Königstransfer schlechthin vor Saisonstart.
Entlastung für Quarterback Hurts
Der 27-jährige Barkley hat die Offensive nicht nur während der ganzen Saison getragen, sondern auch grundlegend transformiert. Ein funktionierendes Laufspiel entlastet den Quarterback. Das offenbarte sich bei Hurts in dieser Saison deutlich. Vor Barkleys Ankunft lastete besonders im Passspiel viel Druck auf den Schultern des 26-Jährigen.
Die Schlüsselspieler der Philadelphia Eagles
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Bild 1 von 7Legende: Jalen Hurts (Quarterback) In seiner 5. Saison für die Eagles kommt der 26-Jährige auf sein bislang höchstes Rating – vor allem, weil er die Anzahl Fehlwürfe markant senken konnte. Hurts gilt als begnadeter Rusher, der selbst gerne Raumgewinn erläuft. Imago/Newscom World
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Bild 2 von 7Legende: Saquon Barkley (Runningback) Nach 6 Jahren bei den New York Giants wechselte der 27-Jährige auf diese Saison hin als «Königstransfer» zu den Eagles – mit durchschlagendem Effekt: Als erst 9. Spieler in der NFL-Geschichte durchbrach er die Schallmauer von 2000 Rushing Yards. Inklusive Playoffs lief er zu bislang 18 Touchdowns. Imago/Icon Sportswire
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Bild 3 von 7Legende: A.J. Brown (Wide Receiver) Der 27-Jährige fing heuer Pässe für 1079 Yards und verzeichnete keinen einzigen Fumble. Zuletzt verpasste er allerdings das Training. Reuters/Imagn Images/Eric Hartline
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Bild 4 von 7Legende: DeVonta Smith (Wide Receiver) Der 26-Jährige könnte am Sonntag den Super Bowl unweit seiner Heimatstadt gewinnen. In dieser Saison fing er bislang 8 Touchdown-Pässe, erlitt aber auch eine Gehirnerschütterung. Imago/Zuma Press Wire
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Bild 5 von 7Legende: Lane Johnson (Offensive Tackle) Der 34-Jährige gehört auf seiner Position zu den besten Spieler der Liga. Im Schnitt lässt der fast zwei Meter grosse und 150 kg schwere Texaner nur bei jedem 300. Spielzug einen Durchbruch des Gegners auf seinen Quarterbacks zu. Imago/Imagn Images
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Bild 6 von 7Legende: Jalen Carter (Defensive Tackle) Der 23-jährige 140-kg-Mann ist eine der zentralen Figuren in der Eagles-Defensive. Weil er vom Gegner oft gedoppelt wird, schafft er Räume für Durchbrüche seiner Teamkollegen. Trotzdem gelangen ihm im Viertelfinal gegen die L.A. Rams zwei Sacks. Imago/Icon Sportswire
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Bild 7 von 7Legende: Nick Sirianni (Headcoach) Der 43-Jährige ist seit 2021 Cheftrainer der Eagles. Von 2009 bis 2012 war er in verschiedenen Funktionen für Kansas City tätig. Als Andy Reid, bereits zum 2. Mal sein Super-Bowl-Gegner, dazukam, musste er gehen. Imago/Sipa USA
Nicht so in diesem Jahr. Betrachtet man die Statistiken der letzten beiden Jahre, äussert sich das in zweierlei Hinsicht: In der vergangenen Saison warf Hurts 15 Interceptions, in der diesjährigen «Regular Season» waren es nur noch deren 5. Da bei den «Drives» (Summe der Spielzüge, bis das Ballrecht wechselt) der Eagles durch Barkley zudem viele Yards über den Boden zurückgelegt wurden, passte Hurts deutlich weniger. Er hatte in diesem Jahr 127 Passversuche und 955 Passing Yards weniger als im Vorjahr.
Barkley macht aber nicht nur seinen Quarterback besser, sondern auch die gesamte Offensive seines Teams unberechenbarer. Der Running Back stellt vor jedem Spielzug Philadelphias eine Gefahr dar. Defensiven müssen also jederzeit auf einen Lauf Barkleys vorbereitet sein, was wiederum Räume für den ebenfalls laufstarken Hurts öffnet. Auch das zeigt sich statistisch: Hurts verbuchte in der NFL die drittmeisten Rushing Yards aller Quarterbacks.
Magische Marke geknackt
Für sich sprechen aber insbesondere auch Barkleys eigene Statistiken. In seiner Premierensaison in Philadelphia erlief er sagenhafte 2005 Yards Raumgewinn. Damit war der 27-Jährige der erste Running Back seit Adrian Peterson 2012, der die magische 2000er-Marke knacken konnte. Exakt 100 Yards fehlten ihm zum Rekord von Eric Dickerson aus dem Jahr 1984. Wenig überraschend stand Barkley daher unter den Finalisten für den MVP Award.
Auch in den Playoffs hat er bereits für ordentlich Lärm gesorgt. In 3 Spielen lief Barkley für 442 Yards und 5 Touchdowns. Zuletzt erreichte er beim 55:23-Kantersieg über die Washington Commanders im Halbfinal dreimal die Endzone. In der Nacht auf Montag ist noch eine ausserordentliche Leistung des Superstars gefordert. Dann könnte es für die Eagles klappen, die Chiefs zu entthronen – und Barkley sich endgültig als fehlendes Puzzleteil seines Teams entpuppen.